Eine Supernova ist eine extrem helle Leuchterscheinung, die entsteht, wenn ein Stern nach dem Aufbrauchen seines Kernbrennstoffs in einer gewaltigen Explosion untergeht. Die Leuchtkraft des Sterns nimmt millionen- bis milliardenfach zu - er wird für kurze Zeit so hell wie eine ganze Galaxie.
Grundsätzlich unterscheidet man zwei verschiedene Supernova-Klassen. Zum einen können massereiche Sterne von mehr als 8 Sonnenmassen nach dem völligen Verbrauchen ihres nuklearen Brennstoffs in einem solchen Ereignis untergehen. Dabei entsteht ein äußerst kompakter Restkörper - ein Pulsar oder ein Schwarzes Loch.
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NASA |
Künstlerische Darstellung eines weißen Zwergs, der Materie eines begleitenden Hauptreihensterns akkretiert - die Vorstufe einer Supernova vom Typ Ia |
Zum anderen können auch Sterne mit geringeren Massen eine Supernova hervorrufen, jedoch nur dann, wenn sie zusammen mit einem Begleiter ein enges Doppelsternsystem bilden. Die Primärkomponente (meist ein weißer Zwerg) zieht von seinem Begleiter - einem ausgedehnten Hauptreihenstern (oder Roter Riese) - wasserstoffreiche Materie ab, die sich spiralförmig innerhalb einer Akkretionsscheibe auf den weißen Zwerg zu bewegt. Hin und wieder kommt es zu einem explosiven nuklearen Wasserstoffbrennen oder zu einer Explosion aufgrund von Instabilitäten in der den weißen Zwerg umgebenden Schale.
Wenn die Masse des Weißen Zwergs die Chandrasekhar-Grenze überschreitet und er durch seine Eigengravitation zu kollabieren beginnt, wird er durch die einsetzende Kohlenstofffusion zerrissen - eine Supernova entsteht. Dieses Phänomen wird auch als thermonukleare Supernova oder Supernova vom Typ 1a bezeichnet. Solche Ereignisse sind die mit Abstand hellsten Supernovae.
Derzeit werden jährlich mehrere hundert Supernovae entdeckt. Wie häufig eine Supernova in einer Galaxie auftritt, hängt vor allem davon ab, wie viele Sterne dort neu entstehen. Man nimmt an, dass es in unserer Milchstraße zu etwa 20 Supernovae in 1000 Jahren kommt. Im zurückliegenden Jahrtausend sind sechs Beobachtungen solcher Ereignisse bekannt. Etwa zwei Drittel der galaktischen Supernovae bleiben durch die Extinktion der galaktischen Scheibe verborgen.
Historisch besonders bedeutende Supernovae sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:
Jahr |
Himmelsbereich |
Helligkeit |
185 |
Sternbild Zentaur |
-6 mag |
386 |
Sternbild Schütze |
? |
393 |
Sternbild Skorpion |
-3 mag |
1006 |
Sternbild Wolf |
-7,5 mag |
1054 |
Sternbild Stier |
-6 mag |
1181 |
Sternbild Kassiopeia |
-2 mag |
1572 |
Sternbild Kassiopeia |
-4 mag |
1604 |
Sternbild Schlangenträger |
-2 mag |
1680 |
Sternbild Kassiopeia |
+6 mag |
1885 |
M31 (Andromeda-Galaxie) |
+7 mag |
1979 |
M100 |
+11,6 mag |
1987 |
Große Magellansche Wolke |
+3 mag |
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