Die Dezembernächte bieten dem Beobachter etwa 13 Nachtstunden vom Ende bis zum erneuten Beginn der nautischen Dämmerung. Die Herbststernbilder haben den Meridian bereits überschritten und verlagern sich deutlich in die westliche Hemisphäre.
Der nun in den Vordergrund tretende winterliche Sternhimmel bietet vor allem für den Einsteiger interessante und einfache Beobachtungsobjekte. Wer seinen inneren Schweinehund überwindet und das warme Haus in einer klaren kalten Dezembernacht verlässt, wird von der ergiebigen Pracht des Wintersternhimmels überrascht sein.
Die Wintermilchstraße zieht sich im Dezember vom Nordwesten über den Zenit bis in den Osten. In der kalten Jahreszeit blicken wir in äußere, weniger dichte Bereiche unserer Galaxie. Daher erscheint die Wintermilchstraße weniger prachtvoll als das sommerliche Gegenstück.
Über dem Südost-Horizont kann das auffällige große Wintersechseck identifiziert werden. Es setzt sich aus den hellsten Sternen der markanten Wintersternbilder zusammen. Capella in der Konstellation Fuhrmann, Pollux in den Zwillingen, Prokyon im Kleinen Hund, Sirius im Großen Hund, Rigel im Orion und Aldebaran im Stier bilden die Sechs Ecken der winterlichen Himmelsformation.
Hoch im Süden glitzern die Plejaden - ein offener Sternhaufen im Sternbild Stier. Darunter befindet sich das unauffällige Sternbild Eridanus. Der Südwesten wird von den Sternbildern Walfisch und Fische geprägt, die nur sehr wenige helle Sterne besitzen. Im Westen sinkt das Pegasusquadrat zum Horizont hinab. Im Nordwesten findet man die Konstellationen Kepheus und Schwan. Den Norden dominieren die Sternbilder Drache, Kleiner und Größer Bär, im Nordosten gehen Krebs und Löwe auf. Im Zenit prangt Perseus - begleitet vom Dreieck, Andromeda und der Kassiopeia.
Besonders empfehlenswerte Beobachtungsobjekte im Dezember sind die Doppelsterne gamma And, lambda Ori, sigma Ori, zeta UMa, delta Dra, zeta Lyr, beta Lyr, theta Ser, beta Cyg und gamma Del; die offenen Sternhaufen h und chi Per, M45 (Plejaden), M35, M36, M37 und M38; die Kugelsternhaufen M2, M15 und M92; die Gasnebel M1 (Krebsnebel), M42 (Orionnebel), der Rosetten- und der Konusnebel; sowie die Galaxien M31 (Andromedanebel), M32, M33 (Dreiecksnebel), M81, M82, M106, NGC 205 und NGC 2403.
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