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Gerald Rhemann |
Komet Swift-Tuttle bei seiner letzten Annäherung an die Sonne im Jahr 1992 |
Der Mutterkomet der Perseiden, 109P/Swift-Tuttle, wurde im Jahre 1862 von den Amerikanern Lewis Swift und Horace Tuttle unabhängig voneinander entdeckt.
Drei Jahre später behauptete Giovanni Schiaparelli (bekannt durch die Mars-Kanäle), dass es sich bei den Perseiden-Sternschnuppen um den Schweif des Kometen Swift-Tuttle handeln muss. Er erkannte, dass Kometen der Erde sehr nahe kommen können, erregte damit jedoch keine Besorgnis. Dass diese Objekte eine ernst zu nehmende Gefahr darstellen, ist erst seit Anfang der 1980er Jahre weitgehend akzeptiert.
Einige Zeit lang ging man aufgrund von Bahnberechnungen davon aus, dass der Komet Swift-Tuttle die Erde im Jahr 2126 treffen könnte. Der Kometenkern besitzt ähnlich bedrohliche Ausmäße wie das Objekt, das vor 65 Millionen Jahren mit einem Aufschlag auf der Halbinsel Yucatan höchstwahrscheinlich zum Aussterben der Dinosaurier und anderer Arten sorgte. Neueren Berechnungen zufolge wird der Komet die Erde jedoch knapp verfehlen.
Swift-Tuttle, dessen Umlaufzeit um die Sonne etwa 130 Jahre beträgt, näherte sich unserem heißen Zentralgestirn zuletzt in den Jahren 1862 und 1990 an. Nach der letzten Perihel-Passage kam es daher in den frühen 1990er Jahren auch zu einem deutlichen Anstieg der Aktivität dieses Meteorstromes. In den Jahren 1991, 1992 und 1993 erschien zum Maximum jeweils ein kurzer starker Aktivitätsausbruch mit mehreren Hundert Meteoren pro Stunde.
Nachdem sich der Komet nun aber wieder weitgehend von der Sonne entfernt hat, nahm auch die Aktivität der Perseiden erneut ein normales Maß an. Das Maximum verteilt sich derzeit regulär auf einen Zeitraum von ungefähr 12 Stunden. |