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Stalder |
Simulation
des Doppel- Transitis vom 8. Juni 2004, als die Silhouetten
der Venus und der ISS zeitgelich vor der Sonne zu erkennen
waren |
Nicht nur die Venus sollte am 8. Juni 2004 die Sonne bedecken,
auch ein Transit der Internationalen Raumstation ISS war von
einem schmalen Korridor quer durch Europa vorhergesagt. Die
Venus und ein Raumfahrzeug sollten für einen kurzen Moment
gleichzeitig vor der Sonne zu erkennen sein. Bis zu diesem Tag hatte
so etwas noch niemand beobachtet!
Beobachter die sich innerhalb der etwas mehr als 1 Kilometer breiten
Beobachtungszone befanden, konnten das ausgefallene Doppelereignis
beobachten. Der Pfad erstreckte sich vom südlichen Spanien
über Zentraleuropa und darüber hinaus. Während
des mehr als 6 Stunden andauernden Venustransits überquerte
die ISS die Sonnenscheibe 4 mal. Allerdings war jeder
einzelne ISS-Transit nur von jeweils einem speziellen Pfad auf
der Erdoberfläche aus zu sehen. Die Raumstation war dabei jeweils nur
für den Bruchteil einer Sekunde über der Sonne als dunkle
Silhouette zu erkennen. Die ISS erschien ungefähr halb so
groß wie das kreisrunde schwarze Venusscheibchen
und wurde als kleines, sich schnell bewegendes Objekt sichtbar.
In Wien (16,37° ö.L., 48,22° n.B.) fltzte die ISS um 12:09:09.82 MESZ
mit einer Winkelgeschwindigkeit von 60.4'/sund einem Winkeldurchmesser von 44.0" über die Sonne hinweg. Das Gestirn befand sich im Azimut 156,5° SSO und in einer Höhe von 60,7°. Die ISS war 420.7 km entfernt. Der Satellit bewegte sich scheinbar in die Himmelsrichtung 290,4°
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astrocorner.de |
Pfad, von dem aus der ISS-Transit am 8. Juni zu beobachten
war. Die Orbitaldaten stammen vom 27. Mai 2004. |
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