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Mars Express
Europäische Marsmission |
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Europa's erste Planetenmission |
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ARD |
Nächtlicher Start der Trägerrakete in Baikonur |
Als erste von insgesamt drei Marsmissionen ist am 2. Juni die Raumsonde Mars Express der Europäischen Raumfahrtagentur ESA an Bord einer russischen Sojus Fregat-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet worden. Der europäischen Mission folgen in den nächsten Wochen noch zwei Rover der US-Raumfahrtbehörde NASA. Diese ist die erste Planeten-Erkundungs-Mission der Europäer. Die ausgesprochen preisgünstige Variante einer Forschungsmission wird den ca. 60 Millionen Kilometer entfernten roten Nachbarplaneten in ungewöhnlich kurzer Zeit erreichen. |
In der Nacht vom 2. auf den 3. Juni 2003 startete die Europäische Raumsonde Mars Express zu ihrer langen Reise zum roten Planeten. Mit an Bord ist der britische Lander 'Beagle 2', der auf der Marsoberfläche umfangreiche Untersuchungen durchführen soll. |
Erforschung des Nachbarplaneten |
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Simulation des entfalteten Landers Beagle 2 auf der roten Marsoberfläche |
Schon im Dezember wird sie ihren kleinen Lander 'Beagle 2' absetzen, der an einem Fallschirm hängend in die Atmosphäre des Mars eindringen wird. Sein Aufprall auf der Oberfläche wird von Airbags abgebremst. Beagle 2 soll in der Äquatorregion 'Isidis Planitia' landen - einem relativ ebenem Gebiet, dass den häufig wehenden Marswinden ausgesetzt ist. Wenn es bis zu diesem Zeitpunkt zu keinen Komplikationen gekommen ist, wird die winzige Marssonde nach der Landung eine Neun-Ton-Melodie zur Erde funken, die von der britischen Pop-Gruppe 'Blur' komponiert wurde. Der sechsmonatigen Arbeitszeit von Beagle 2 und der mindestens 2 Jahre andauernden Untersuchungen der Oberfläche und der Atmosphäre vom Orbiter aus sollte dann nichts mehr im Wege stehen. |
Die europäische Sonde Mars-Express schwenkte am 25. Dezember 2003 erfolgreich in eine Umlaufbahn um den roten Planeten Mars ein und hat mittlerweile beinahe ihre endgültige Umlaufbahn über den Polen des Mars erreicht. Nach dem Verlust des Landegerätes Beagle 2 veröffentlichte die ESA nun das erste Bild vom Mars. Das erste Resultat der Beobachtung der Marsoberfläche ist eine dreidimensionale Darstellung von Valles Marineris, einem großen Grabenbruch auf dem roten Planeten. |
Beeindruckende Perspektiven von Mars Express |
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ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum) |
Erste veröffentlichte Aufnahme der europäischen Sonde Mars Express - das Valles Marineris aus einer Entfernung von 275 Kilometern |
Die Sonde hat ihre wissenschaftliche Arbeit gerade erst aufgenommen. Obwohl die sieben wissenschaftlichen Instrumente an Bord von Mars Express sich noch immer in der Kalibrierungsphase befinden, wurden schon erste verblüffende Ergebnisse erzielt. Die ersten hochauflösenden Bilder des Planeten und verschiedene Spektralaufnahmen wurden angefertigt.
Das erste spektakuläre stereoskopische Farbbild wurde am 14. Januar aus einer Entfernung von 275 Kilometern über der Marsoberfläche von der High Resolution Stereo Camera (HRSC) aufgenommen. Diese aus Deutschland stammende Kamera wurde von einem Team um den Berliner Professor Gerhard Neukum entwickelt. Das Bild zeigt einen Ausschnitt des 1700 Kilometer langen und 65 Kilometer breiten Grabens Valles Marineris. Es handelt sich hierbei um das erste Bild dieser Größe, das die Oberfläche des Planeten Mars in hoher Auflösung, Farbe und 3D zeigt. Die kleinsten auf dem Originalbild noch erkennbaren Details haben eine Ausdehnung von 12 Metern. Das gesamte abgebildete Gebiet des Bildes deckt eine Fläche von 120.000 Quadratkilometern ab. |
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ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum) |
Am Computer berechnetes 3D-Modell der Mars Express Aufnahme vom 14. Januar 2004 |
Die Wissenschaftler erstellten zudem eine perspektivisch stark verzerrte Ansicht des Grabenbruchs, die den Eindruck erweckt, als befände man sich in einem Flugzeug über dem gigantischen Canyon auf der Marsoberfläche. Diese Perspektive wurde aus den originalen Computerdaten der Sonde Mars-Express am Computer erstellt. Der Beobachter sieht auf eine Landschaft, die vor allem durch Wassererosion verändert wurde. Millionen von Kubikkilometern felsigen Materials wurden hier davongetragen und typische Oberflächenmerkmale wie Bergketten, Täler und Tafelberge wurden geformt. |
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Komet Nishimura |
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Rückblick auf den Kometen Nishimura im Jahr 2023 |
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