Astro Corner - www.astrocorner.de Samstag, 24. Mai 2025
Astro Corner - www.astrocorner.de
AKTUELL WISSEN SERVICE INTERN
zurück
Astro Corner » Wissen » Planetenmissionen » Mars-Missionen » Mars Express | Exploration Rover | Global Surveyor | Reconnaissance Orbiter | Odyssey
 Aktuell »
» AstroNews
» Sternhimmel
» NewsMail
 Wissen »
» Kosmologie
» Finsternisse
» Lexikon
 Service »
» Software
» Links
 Intern »
» Kontakt
» Impressum

Mars-Missionen

Missionen zum roten Planeten
In den vergangenen Jahren wurden verschiedene Raumsonden zum Mars geschickt, um unseren Nachbarplaneten genauestens zu erforschen.
2003: Raumsonden-Armada erobert Mars
NASA
Sonde 2001 Mars Odyssey
Zum Ende des Jahres 2003 sollten vier verschiedene Raumsonden den Planeten Mars erreichen. Die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA hat die günstige Mars-Opposition genutzt und zwei baugleiche Zwillingsmisionen etwas zeitlich versetzt auf ihren langen Weg zum Nachbarplaneten geschickt.

Auch die Europäer wollen nun ihren Beitrag zur Erforschung des roten Planeten leisten und kreierten in beeindruckend kurzer Zeit eine kostensparende Mission, die sogar mit einem kleinen Modul auf der Oberfläche aufsetzen sollte. Zudem sollte eine weitere, schon seit einigen Jahren mit technischen Problemen durch das Sonnensystem irrende japanische Sonde den Mars zum Jahresende 2003 erreichen.

Zu diesem Zeitpunkt befanden sich bereits die beiden Orbiter Mars Global Surveyor und 2001 Mars Odyssey in einer Umlaufbahn um den roten Planeten.
Europas Express-Mission zum Mars
ARD
Nächtlicher Start der Trägerrakete in Baikonur
Mars Express ist die erste planetare Forschungsmission der europäischen Raumfahrtagentur ESA. Die ausgesprochen preisgünstige Variante einer Forschungsmission erreichte den ca. 60 Millionen Kilometer entfernten roten Nachbarplaneten in ungewöhnlich kurzer Zeit.

Mars Express wurde am 2. Juni um 19:45h MESZ an Bord einer russischen Sojus Fregat-Trägerrakete vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. Etwa 90 Minuten später zündete die Sonde ihre Triebwerke und begann ihre interplanetare Reise.

Der Orbiter ist bestückt mit zahlreichen wissenschaftlichen Instrumenten zur detaillieten Beobachtung und Untersuchung der Marsoberfläche. Zudem führte die Mission eine kleine britische Landefähre namens Beagle 2 mit sich, die nach dem Schiff von Charles Darwin benannt wurde, mit dem er 1831 in See stach.

Ungeklärter Verlust von Beagle 2

Simulation des entfalteten Landers Beagle 2 auf der roten Marsoberfläche
Ziel der Mission war es, herauszufinden, ob jemals Leben auf dem roten Nachbarplaneten existierte. Beagle 2 sollte Felsen anbohren und Bodenproben analysieren. Die Proben sollten erhitzt werden, um Gase freizusetzten und diese an Bord zu untersuchen.

Mars Express trennte den Lander 5 Tage vor seiner Ankunft am roten Planeten Ende Dezember 2003 ab. Danach trat Beagle 2 durch einen Hitzeschild geschützt in die Atmosphäre ein und sollte von einem Fallschrim und Airbags abgebremst werden.

Nach dem Landezeitpunkt wartete man im Kontrollzentrum jedoch vergebens auf ein Signal von Beagle 2. Die Ursache der gescheiterten Mission konnte bis heute nicht aufgeklärt werden. Selbst hochauflösende fotografische Auswertungen der Landestelle lieferten keine Ergebnisse.

Missionsziele des Orbiters

Aufgabe des Orbiters Mars Express ist es, mit verschiedenen Experimenten die Zusammensetzung der Mineralien des Oberflächengesteins zu bestimmen. Es soll herausgefunden werden, warum die Oberfläche des Mars so stark oxidiert ist. Mit einem Radar-Messgerät soll versucht werden, möglicherweise unterirdische Wasservorkommen zu lokalisieren.

Zudem trägt Mars Express ein hochentwickeltes Kamerasystem an Bord. Vor Beginn der Mission wurden die akkuratesten und detailliertesten Bilder der Marsoberfläche angekündigt, die bis dahin aus einer Umlaufbahn aufgenommen werden konnten. Mars Express kartografiert die Oberfläche mit einem Auflösungsvermögen von 10 bis 30 Meter in Farbe und Stereo. Unter bestimmten Voraussetzungen lassen sich sogar noch Details erkennen, die einen Durchmesser von nicht einmal 2 Metern aufweisen.
MER: US-amerikanische Zwillings-Mission
NASA, JPL
Mars-Rover auf der Oberfläche
Einige Tage nach dem Start von Mars Express folgten auch die Amerikaner mit einer Mission im Doppelpack. Mit den beiden Mars Exploration Rovern, die auf die Namen Sprit (Geist) und Opportunity (Gelegenheit) getauft wurden, wollte die NASA an den Erfolg des sogenannten Sojourners des Mars Pathfinder aus dem Jahr 1997 anknüpfen und gleichzeitig aus den fatalen Fehlern der vergangenen gescheiterten Missionen gelernt haben.

Seit ihrer Ankunft auf dem rotem Planeten Anfang 2004 legten die beiden Rover Spirit und Opportunity mehrere Kilometer über die Marsoberfläche zurück und machten die Masr Exploration Rover zur erfolgreichsten Raumfahrt-Mission aller Zeiten. Eine ausführliche Missionsübersicht finden Sie »hier.
Japanische Sonde Nozomi
ISAS
Japanische Mars-Mission Nozomi
Nozomi lautet der Name einer japanisch-kanadischen Sonde, die schon 1998 Jahren unseren Heimatplaneten verließ, um den Mars anzusteuern. Doch ein halbes Jahr nach ihrem Start wurde ein fehlerhaftes Ventil ausgemacht, das bei einer wichtigen Kurskorrektur zu viel Treibstoff verbrauchte. Nozomi musste auf einen wesentlich längeren Treibstoff-sparenden Kurs zum roten Planeten einschwenken. Nozomi sollte 4 Jahre verspätet Ende 2003 neben der europäischen und den beiden amerikanischen Missionen den Mars erreichen, um dann in eine elliptische Umlaufbahn einzuschwenken und unter anderem möglicherweise vorhandene feine Staubringe auszumachen, die den Planeten entlang der Umlaufbahn seiner Monde umgeben könnten.

Im April 2002 kam es auf der Sonne zu einem besonders heftigen Gammastrahlenausbruch. Die von der Sonne in den interplanetaren Raum hinausgestoßene Protonenwolke traf auch auf die Raumsonde Nozomi und löste einen Kurzschluss in einem der elektronischen Systeme der Raumsonde aus. Durch den Verlust der Telemetriesignale wurde ein Einschwenken in eine Umlaufbahn um den Planeten Mars unmöglich gemacht.

Nach einer weiteren Umrundung der Sonne wurde erneut versucht, den roten Planeten im Jahr 2003 zu ereichen, doch die heftigen Sonnenstürme hatten den elektronischen Systemen an Bord der Sonde zu sehr zugesetzt, so dass sie möglicherweise auf den roten Planeten hätte abstürzen und ihn kontaminieren können. Um potentiell vorhandenes primitives Leben auf der Planetenoberfläche nicht zu gefährden, entschloss sich japanische Luft- und Raumfahrtagentur JAXA dazu, die defekte Sonde nicht näher an den Planeten Mars heran zu führen. Die Planetenerkundungssonde befindet sich nun auf einer harmlosen langestreckten elliptischen Sonnenumlaufbahn.
Mars Reconnaissance Orbiter
NASA
Mars Reconnaissance Orbiter
Im März 2006 erreichte ein weiterer US-amerikanischer Orbiter den roten Nachbarplaneten.

Der Mars Reconnaissance Orbiter trägt sechs verschiedene wissenschaftliche Geräte mit an Bord, die die Atmosphäre, die Oberfläche und tiefer gelegene Schichten des Marsglobus erforschen sollen. Die Sonde ist mit drei verschiedenen Kameras ausgestattet. HiRISE ist die größte und leistungsfähigste Kamera, die je zu einem anderen Planeten gesandt wurde. Diese soll es ermöglichen, Objekte auf der Mars-Oberfläche zu erkennen, die die Größe eines Couch-Tisches besitzen.
blättern
interne Links zum Thema
 Astro Corner » Wissen » Planetenmissionen » Mars-Missionen »
» Mars Express
» Exploration Rover
» Global Surveyor
» Reconnaissance Orbiter
» Odyssey
 Astro Corner » Wissen » Planetenmissionen »
» Cassini
» Galileo
   Mars-Missionen
» New Horizons
» Venus Express
» Voyager 1
Plejaden- Bedeckung
Hier erfahren Sie, wann der Mond das Siebengestirn wieder bedecken wird.