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ARD |
Nächtlicher Start der Trägerrakete in Baikonur |
Mars Express ist die erste planetare Forschungsmission der europäischen Raumfahrtagentur ESA. Die ausgesprochen preisgünstige Variante einer Forschungsmission erreichte den ca. 60 Millionen Kilometer entfernten roten Nachbarplaneten in ungewöhnlich kurzer Zeit.
Mars Express wurde am 2. Juni um 19:45h MESZ an Bord einer russischen Sojus Fregat-Trägerrakete vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. Etwa 90 Minuten später zündete die Sonde ihre Triebwerke und begann ihre interplanetare Reise.
Der Orbiter ist bestückt mit zahlreichen wissenschaftlichen Instrumenten zur detaillieten Beobachtung und Untersuchung der Marsoberfläche. Zudem führte die Mission eine kleine britische Landefähre namens Beagle 2 mit sich, die nach dem Schiff von Charles Darwin benannt wurde, mit dem er 1831 in See stach.
Ungeklärter Verlust von Beagle 2
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Simulation des entfalteten Landers Beagle 2 auf der roten Marsoberfläche |
Ziel der Mission war es, herauszufinden, ob jemals Leben auf dem roten Nachbarplaneten existierte. Beagle 2 sollte Felsen anbohren und Bodenproben analysieren. Die Proben sollten erhitzt werden, um Gase freizusetzten und diese an Bord zu untersuchen.
Mars Express trennte den Lander 5 Tage vor seiner Ankunft am roten Planeten Ende Dezember 2003 ab. Danach trat Beagle 2 durch einen Hitzeschild geschützt in die Atmosphäre ein und sollte von einem Fallschrim und Airbags abgebremst werden.
Nach dem Landezeitpunkt wartete man im Kontrollzentrum jedoch vergebens auf ein Signal von Beagle 2. Die Ursache der gescheiterten Mission konnte bis heute nicht aufgeklärt werden. Selbst hochauflösende fotografische Auswertungen der Landestelle lieferten keine Ergebnisse.
Missionsziele des Orbiters
Aufgabe des Orbiters Mars Express ist es, mit verschiedenen Experimenten die Zusammensetzung der Mineralien des Oberflächengesteins zu bestimmen. Es soll herausgefunden werden, warum die Oberfläche des Mars so stark oxidiert ist. Mit einem Radar-Messgerät soll versucht werden, möglicherweise unterirdische Wasservorkommen zu lokalisieren.
Zudem trägt Mars Express ein hochentwickeltes Kamerasystem an Bord. Vor Beginn der Mission wurden die akkuratesten und detailliertesten Bilder der Marsoberfläche angekündigt, die bis dahin aus einer Umlaufbahn aufgenommen werden konnten. Mars Express kartografiert die Oberfläche mit einem Auflösungsvermögen von 10 bis 30 Meter in Farbe und Stereo. Unter bestimmten Voraussetzungen lassen sich sogar noch Details erkennen, die einen Durchmesser von nicht einmal 2 Metern aufweisen.