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NASA, JPL |
Mars-Rover auf der Oberfläche |
Im Vergleich zum
Sojourner sind die
Mars Exploration Rover voll ausgestattete Sport-Vehikel mit einem Gewicht von 185 Kilogramm. Mit ausgeklappten Solarzellen besitzen die Rover eine stattliche Größe von über 1,6 Metern Länge und bis zu 1,5 Metern Höhe.
Das Landemodul wiegt 348 kg, das Rückverdeck und der Fallschirm 209 kg, das Hitzeschild 78 kg, die Antriebseinheit 193 kg und der Treibstoff 50 kg. Somit besaßen die Raumkapseln der beiden
Exploration-Missionen ein Gesamtgewicht von 1.063 kg.
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NASA/JPL/Cornell |
Spirits Landeplattform Columbia Memorial Station |
Die sechsrädrigen Rover sind so konstruiert, dass sie sich auch durch unwegsames Gelände bewegen können. Dazu kann jedes Rad einzeln angehoben werden, um beispielsweise Steine und kleinere Felsen zu überqueren. Jedes der 25 cm großen Räder besitzt einen eigenen Motor. Die Felgen sind mit Noppen überzogen, um dem Rover in schwierigem Gelände Halt zu bieten.
Die Rover können um 360 Grad gedrecht werden, ohne dabei vor- oder zurückbewegt werden zu müssen. Zudem kann eines der Fronträder dazu genutzt werden, tiefe Löcher in den Sand zu graben, um tiefere Sichten freizulegen.
Die Rover sind in der Lage, Steigungen von bis zu 45° zu bewältigen, ohne umzufallen. Ein Sicherheitssystem verbietet jedoch einen stärken Anstieg als 30°.
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NASA, JPL |
Computeranimation von Opportunity auf freigelegtem Flussbett |
Auf flachem Terrain erreichen die Rover eine maximale Geschwindigkeit von 5 cm pro Sekunde. Durch ständige Stopps liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit jedoch nur bei etwa 10 mm pro Sekunde. Die Rover sind so programmiert, dass sie immer nur 10 Sekunden lang fahren und dann 20 Sekunden lang stoppen, um die Umgebung auszuwerten und die weitere Fahrt zu berechnen. An einem Tag kann jeder Rover mehr als 40 Meter auf der Oberfläche zurücklegen. Dies ist ungefähr die gleiche Distanz, die 1997 von
Sojourner während seiner gesamten Missionszeit abgedeckt wurde.
Sojourners längste Fahrt an einem Stück war nur rund sieben Meter lang.
Bei voller Beleuchtung erreichen die Solarzellenflächen der Rover
eine Leistung von 140 Watt. Dies ist ausreichend für 4 Stunden Arbeitszeit am Tag - der Verbrauch liegt bei etwa 100 Watt. In der Nacht übernehmen zwei Lithium-Ionen-Akkus die Energieversorgung.
Die Ingenieure gingen vor Beginn der Mission davon aus, dass die Rover ungefähr 90 Marstage (Sols) lang die Oberfläche erkunden würden, bis der Staub auf ihren Solarzellenflächen zu stark angewachsen sein würde, so dass nicht mehr genügend Strom produziert werden könnte. Doch schon bald wurde klar, dass diese Prognose nicht eintreten würde. Der Wind und die ständigen Vibrationen durch die Geländefahrten reinigten die Solarzellenflächen immer wieder. Beide Rover stellten ihre Qualität unter Beweis.