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Ceres

Der größte Planetoid im Hauptgürtel
Charakteristik
STScI
Asteroid (1) Ceres
Der »Zwergplanet ist nach der römischen Göttin des Ackerbaus benannt. Er befindet sich inmitten des Haupt-Asteroidengürtels zwischen der Mars- und Jupiterbahn. Die Ceres besitzt einen Poldurchmesser von 892 Kilometern und einen Äquatordurchmesser von 964 Kilometern. Damit ist sie das größte Objekt im Asteroidengürtel.

Der mittlere Abstand zur Sonne beträgt 2,77 Astronomische Einheiten (AE). Die Umlaufbahn ist um 10,588° gegen die Ekliptik geneigt, die Bahnexzentrizität beträgt 0,0785. Ceres benötigt 467 Tage, um die Sonne einmal vollständig zu umrunden.

Die Oberfläche von Ceres besitzt eine Albedo (Rückstrahlungsvermögen) von nur 0,09. Somit ist der Asteroid in etwa so dunkel wie Asphalt. Mit dem Hubble Space Telescope wurden 1995, 2003 und 2004 ein etwa 250 Kilometer großer dunkler und ein ungewöhnlich heller Fleck beobachtet. Die Natur dieser Oberflächenmerkmale blieb zunächst unbekannt und konnte erst durch Untersuchungen der Raumsonde Dawn im Jahr 2015 erklärt werden. Bei den hellen Strukturen handelt es sich demnach vermutlich um Salzablagerungen aus Natriumcarbonat. Ceres ist der erste Zwergplanet, der durch eine Raumsonde untersucht wurde.

 
NASA, JPL-Caltech, UCLA, MPS, DLR, IDA
Detaillierte Aufnahmen von Oberflächenstrukturen auf der Ceres, angefertigt von der Raumsonde Dawn
Beobachtung
Während einer Opposition erreicht Ceres eine scheinbare Helligkeit von maximal 6,7mag. Sie ist dann je nach Bahnposition zwischen 1,585 und 2,01 AE von der Erde entfernt. Somit kann der Zwergplanet zwar nicht mit dem bloßen Auge, dafür aber recht einfach im Fernglas oder mit einem kleinen Teleskop als sternfömiges Objekt erkannt werden.

Für Beobachter auf der Nordhalbkugel sind Oppositionen besonders günstig, die im Winter oder im Frühjahr stattfinden, da die Ceres dann zur Zeit der lokalen Mitternacht hoch am Himmel beobachtet werden kann. Außerdem fällt der minimale Abstand zu dem Planetoiden bei Oppositionen in den Monaten Februar und März vergleichsweise gering aus.

Im Folgenden sind die Oppositionsdaten für die Jahre 2018 bis 2040 angegeben. Danach wiederholen sich die Angaben nach diesem Schema weitgehend. Günstige Beobachtungsperioden sind hervorgehoben dargestellt.

Opposition Entfernung Helligkeit Sternbild
31. Januar 2018 1,595 AE 6,8 mag Krebs
29. Mai 2019 1,76 AE 7,0 mag Schlangenträger
28. August 2020 2,01 AE 7,7 mag Wassermann
27. November 2021 1,76 AE 7,0 mag Stier
21. März 2023 1,59 AE 6,9 mag Haar der Berenike
6. Juli 2024 1,89 AE 7,3 mag Schütze
3. Oktober 2025 1,97 AE 7,6 mag Walfisch
8. Januar 2027 1,63 AE 6,8 mag Zwillinge
7. Mai 2028 1,68 AE 6,9 mag Waage
11. August 2029 1,98 AE 7,6 mag Südliche Fische
8. November 2030 1,84 AE 7,2 mag Walfisch
24. Februar 2032 1,58 AE 6,8 mag Kleiner Löwe
17. Juni 2033 1,82 AE 7,0 mag Schlangenträger
15. September 2034 2,00 AE 7,6 mag Walfisch
17. Dezember 2035 1,70 AE 6,7 mag Stier
13. April 2037 1,63 AE 6,9 mag Jungfrau
24. Juli 2038 1,93 AE 7,4 mag Schütze
21. Oktober 2039 1,91 AE 7,4 mag Walfisch
Historisches
Entdeckung von Ceres

NASA, JPL, STScI, JHU, APL
Größenvergleich von Ceres mit anderen Planetoiden und dem Planeten Mars
Die Existenz von Ceres war lange Zeit ein Mysterium. Johannes Kepler vermutete in der Lücke zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter einen weiteren Planeten.

Die Astronomen Franz Xaver von Zach und Johann Hieronymus Schröter gründeten 1800 die so genannte Himmelspolizey und machten sich gezielt auf die Suche nach dem vermuteten Planeten. Bestimmte Himmelsabschnitte wurden verschiedenen Sternwarten zugeordnet, die diese Bereiche nach einem unbekannten Objekt absuchen sollten.

NASA, ESA, Parker
Aufnahme von Ceres - angefertigt mit Hubble
Ceres wurde am 1. Januar 1801 von Giuseppe Piazzi zufällig während der Überprüfung eines Sternkataloges entdeckt. Er hielt das Objekt zunächst für einen Kometen. Aufgrund einer Erkrankung verlor er ihn jedoch wieder aus den Augen.

Erst am 7. Dezember 1801 konnte von Zach das Objekt mit Hilfe einer Bahnberechnung von Carl Friedrich Gauß wieder auffinden. Es stellte sich heraus, dass Ceres' Umlaufbahn tatsächlich die von Kepler prognostizierte Position im Sonnensystem einnahm.

astrocorner.de
Die Zwergplaneten Eris, Pluto und Ceres im Größenvergleich zu Erde und Erdmond
Nach der Entdeckung vertrat man zunächst die Auffassung, Ceres sei ein neu entdeckter Planet. Erst als mit der Entdeckung weiterer ähnlicher Objekte in dieser Region klar wurde, dass es sich bei den vielen kleinen Himmelskörpern eher um eine Ansammlung zahlreicher Fragmente aus der Zeit des Planetenformungs-Prozesses handeln müsse, klassifizierte man diese als Kleinplaneten bzw. als Asteroiden.

Heute ist bekannt, dass Ceres das größte Objekt innerhalb des Asteroidengürtels zwischen der Mars- und Jupiterbahn ist. Im Jahr 2006 führte die Internationale Astronomische Union (IAU) zudem die Klasse der Zwergplaneten ein, denen Ceres zugeordnet wurde.

Namensgebung

Piazzi gab dem von ihm entdeckten Himmelskörper zunächst den Namen Ceres Ferdinandae. Ceres ist die römische Göttin des Ackerbaus und Patronin der Insel Sizilien. Der Genitiv Ferdinandae soll die Benennung zu Ehren von König Ferdinand IV von Neapel bekunden, der 1798 nach Palermo geflohen war. Da die Ehrung von König Ferdinand in einigen Nationen aber auf Widerstand stieß, wurde der Namensteil bald fallen gelassen.
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