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Beobachtung
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von Sonnenfinsternissen |
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Zur
Beobachtung einer Sonnenfinsternis mit dem bloßen Auge oder mit
opischen Hilfsmitteln müssen folgende Sicherheitshinweise beachtet
werden, um mögliche Augenschäden zu verhindern.
Versuchen
sie nicht, die Sonne während der partiellen Phase mit dem bloßen
Auge oder mit optischen Hilfsmitteln ohne ausreichenden Schutz
direkt zu beobachten! Selbst wenn die Sonnenscheibe zu mehr als
99% vom Mond verdeckt ist, darf die winzige schmale Sichel nicht
ohne Augenschutz angesehen werden. Die durch die fortschreitende
Dunkelheit weit geöffneten Pupillen lassen sehr viel mehr Licht
an die Netzhaut, so daß es noch immer zu Verbrennungen kommen
kann.
Auch
ein noch so kurzer Blick durch ein Fernglas während der partiellen
Phase, also wenn die Sonnenscheibe nicht 100%ig verdeckt ist,
kann das Augenlicht bis zur Erblindung schädigen! Schädigungen
werden in ihrer Entstehung nicht bemerkt, da die Netzhaut schmerzunempfindlich
ist.
Nach
der Sonnenfinsternis vom 7. März 1970 hatten allein in den USA
145 Menschen ihr Augenlicht aufgrund zu geringen Augenschutzes
vollständig oder weitgehend verloren. |
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sichere Sonnenfinsternis- Brillen |
Verwenden
Sie als Sonnenfilter nur vom Hersteller ausdrücklich für diesen
Verwendungszweck deklarierte Gegenstände (keine doppelten Sonnenbrillen
o.ä.)! Zur Sonnenfinsternis bieten sich extra dafür angefertigte
relativ preisgünstige Sonnenfinsternis-Brillen an.
Auch aluminiumbedampfte Mylarfolien können zur Lichtdämpfung genutzt
werden. Solche sind z.B. die AstroSolar-Filterfolie der Firma
Baader Planetarium (Zur Sternwarte, 82291 Mammendorf, Tel.: 08145-8802,
Folie DIN A4 ca. DM 19,-) oder die preisgünstige Rettungsfolie,
die in jedem Erste Hilfe Kasten im Auto vorhanden sein sollte.
Die qualitativ minderwertige Rettungsfolie muß jedoch 2- oder
3-lagig benutzt werden, um eine sichere Beobachtung zu gewährleisten.
Ein sehr sicheres Beobachtungsverfahren ist das 'Camera-obscura-Verfahren'.
Dabei wird das intensive Sonnenlicht durch eine Lochblende (Pappkarton
mit einem kleinen Loch) abgeschwächt und auf einen Schirm projiziert.
Auf dem Projektionsschirm ist das seitenverkehrte Abbild der Sonnensichel
zu erkennen, das mehrere Personen gleichzeitig gefahrlos beobachten
können.
Versuchen sie nicht einen improvisierten Augenschutz aus rußgeschwärzten
Glasscheiben, belichteten Negativstreifen, Magnetscheiben von
Disketten, CD's o.ä. zu basteln. Diese mögen zwar die sichtbare
Sonnenstrahlung vermindern, lassen jedoch häufig intensive UV-
(UltraViolett) oder IR- (InfraRot) Strahlung hindurch, die ihr
Auge weiterhin schädigen, ohne daß es vorerst bemerkt werden kann
(siehe folgende Grafik).
Versuchen
Sie auch nicht mit einer Finsternisbrille durch ein Fernglas,
Teleskop oder anderes lichtverstärkendes optisches Hilfsmittel
zu sehen. Diese Geräte verstärken die Sonnenstrahlung so sehr,
daß die Schutzfunktion der Brille nicht mehr gewährleistet werden
kann.
Ein sicherer Filter sollte im sichtbaren Bereich des Sonnenspektrums
(380-780 nm) nur maximal 1/10.000 des Sonnenlichtes durchlassen.
Dies entspricht der Filterdichte 5. Im InfraRot-Bereich (780 -
1.400 nm) sollte die Transmission bei maximal 1/200 liegen (Filterdichte
2,3).
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NASA
/ Fred Espenak |
Spektralanalyse mehrerer herkömmlicher Sonnenfilter |
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Beobachtung
mit dem Teleskop |
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Für
Teleskope sind im Fachhandel diverse Gold-, Chrom- oder Aluminium-bedampfte
Objektivsonnenfilter aus Glas erhältlich, die jedoch relativ teuer
sind. Benutzen Sie nur Objektivfilter und keine Okularfilter.
Okularfilter befinden sich fast im Brennpunkt des Sonnenlichtes
und erhitzen sich durch die gebündelte Strahlung stark. Nach wenigen
Minuten kann ein solcher Filter platzen und das Sonnenlicht tritt
schlagartig durch das Okular in Ihr Auge. Die Auswirkungen wären
verheerend, denn die Netzhaut würde schneller verbrennen, als
wie man wegschauen könnte.
Als Alternative zu diesen beiden Filtertypen bietet sich hier
ein Objektivfilter aus Folie an. Die Firma Baader Planetarium
bietet ihre geprüfte Sonnenfilterfolie an. Des weiteren kann man
die preisgünstige Rettungsfolie zur Beobachtung nutzen, die jedoch
doppelt oder dreifach über das Objektiv gespannt werden muß und
kein sehr scharfes Bild zulässt. Folien müssen auf jeden Fall
fest an die Objektivöffnung des Teleskops angebracht werden, damit
sie nicht einfach abfallen oder weggeweht werden können.
Für fortgeschrittene Beobachter sind sehr teure H-alpha-Filter
erhältlich, mit denen die Beobachtung der Choromosphäre mit ihren
Protuberanzen auch außerhalb einer Finsternis möglich ist.
Die sicherste Beobachtungsmethode mit einem Teleskop ist die Projektion
der Sonnenscheibe. Hierbei tritt das Sonnenlicht ungefiltert aus
dem Okular aus und wird auf einem davor montierten oder gehaltenen
Schirm abgebildet. Hier dürfen jedoch nur ungekittete Okulare
benutzt werden (z.B. Huygens, Ramsden, Mittenzwey), da andere
Okulare platzen könnten. Auch unverkittete Okulare sollten der
intensiven Sonnenstrahlung nur maximal 10 Minuten ausgesetzt werden
und danach etwa genau so lange auskühlen.
Ein
besonderer Vorteil der Projektionsmethode ist, daß mehrere Personen
die Sonnenscheibe gleichzeitig beobachten können. Es ist jedoch
darauf zu achten, daß Kinder oder astronomische Laien nicht in
das Okular hineinsehen können.
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Beobachtung
der Totalität ohne Augenschutz |
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Erst
wenn die Sonne vollständig vom Mond bedeckt ist, wenn also die
totale Verfinsterung der Sonne eingetreten ist, das letzte direkte
Sonnenlicht (Perlschnurphänomen) verschwunden ist und die Chromosphäre
und die Korona erscheint, kann gefahrlos ohne Sonnenfilter und
Augenschutz auch mit optischen Hilfsmitteln (Fernglas, Teleskop)
beobachtet werden, da die Korona nur Vollmondhelligkeit erreicht.
Als
bestes Beobachtungsinstrument einer totalen Sonnenfinsternis hat
sich das Fernglas erwiesen, da man hiermit alle auffallenden Effekte
an der verdunkelten Sonne relativ gut beobachten kann (Chromosphäre,
Protuberanzen, Korona, von der Erde beleuchtete Mondoberfläche).
Beenden Sie die Beobachtung der Sonnenkorona rechtzeitig vor dem
Ende der totalen Verfinsterung, damit Sie nicht vom plötzlich
wiederauftauchenden Sonnenlicht überrascht werden. |
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Mars |
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Astro Corner gibt hilfreiche Hinweise zur Beobachtung des roten Nachbar- Planeten |
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