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Voyager 1

Über 100 AE entfernt
29 Jahre lang bewegte sich die US-amerikanische Raumsonde Voyager 1 durch den interplanetaren Raum, erkundete mehrere Planeten und verließ schließlich sogar das Sonnensystem. Die Raumsonde eilt der Sonne auf ihrem Weg durch die Milchstraße voraus.

Voyager 1 überquerte am 12. August 2006 die Entfernungsmarke von 100 Astronomischen Einheiten. Die Sonde, die einst die großen Planeten erforschte, ist das erste Raumfahrzeug, das eine solch große Entfernung erreicht.

Das Licht benötigt von der Sonne bis zur Raumsonde mittlerweile beinahe 14 Stunden. Der sonnenfernste Planet Pluto befindet sich im Vergleich dazu nur 30 Astronomische Einheiten von der Erde entfernt. Eine Astronomische Einheit (AE) ist die im Sonnensystem gebräuchliche astronomische Entfernungseinheit, die der mittleren Entfernung der Erde zur Sonne, bzw. 149,6 Millionen Kilometern entspricht.

Derzeit befinden sich 5 verschiedene Raumsonden auf einem jeweiligen Kurs, der sie aus unserem Sonnensystem heraus führt. Pioneer 10, Pioneer 11, Voyager 1 und Voyager 2 wurden in den 1970er Jahren in die Tiefen des Sonnensystems geschickt, um den großen Gasplaneten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun ihre Geheimnisse zu entlocken.

NASA
New Horizons wird das Pluto-System erkunden und viel später selbst Voyager 1 überholen
New Horizons wurde im vergangenen Jahr auf eine neunjährige Reise zum Pluto geschickt - einem seit 1930 bekannten aber bislang unerforschten Objekt im Kuiper Gürtel, das auch als 9. Planet bezeichnet wird. New Horizons wird Pluto und seine Monde in einem kurzen Vorbeiflug untersuchen und daraufhin ein Objekt im Kuiper-Gürtel ansteuern. Später wird die Raumsonde sogar alle Entfernungsrekorde ihrer Vorgänger brechen, da sie noch schneller unterwegs ist.

Voyager 1 bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von rund 17 Kilometern pro Sekunde in die Tiefen des interstellaren Raumes. Pro Jahr legt die Sonde eine Strecke von 3.615 AE zurück. Von der aktuellen Position der Raumsonde aus gesehen erscheint die Sonne mit -16,7 mag nur noch als besonders heller Stern am dunklen Himmel. Die Helligkeit entspricht in etwa der Vollmondhelligkeit. Die wichtigsten Bordsysteme und einige Instrumente von Voyager 1 sind auch nach 39 Jahren noch immer funktionstüchtig. Man erwartet, dass der Kontakt mit der Sonde noch bis etwa ins Jahr 2020 aufrecht gehalten werden kann, danach kann der Radioisotopengenerator nicht mehr genug Energie liefern, um kritische Systeme mit Energie zu versorgen. Voyager 1 wird dann rund 150 AE von der Sonne entfernt sein.
Die Heliosphäre
astrocorner.de
Struktur der äußeren Regionen des Sonnensystems - die Heliosphäre trifft in einer Schockwelle auf das interstellare Gas.
Die Pioneer- und Voyager-Sonden sind bisher die einzigen von Menschen gebauten Raumflugkörper, die das Planetensystem verlassen haben. Sie befinden sich noch immer innerhalb der Heliosphäre, die die Sonne umgibt. Hier ist der Sonnenwind mit seinen mitgeführten Magnetfeldern wirksam. Außerhalb der Heliosphäre existiert dahingegen nur ungestörtes interstellares Gas. In der Bewegungsrichtung der Sonne in Bezug auf das umgebende interstellare Gas ist die Heliosphäre gestaucht, in der entgegen gesetzten Richtung bildet sich ein Magnetfeldschweif.

In der Bewegungsrichtung der Sonne wird der Übergangsbereich zwischen Heliosphäre und interstellarem Raum (Heliosheath) in etwa 85 bis 160 AE Entfernung vermutet. Innerhalb der Heliosphäre dehnt sich der Sonnenwind mit Überschallgeschwindigkeit aus und wird in einer Stoßfront, dem so genannten Termination Shock in einer Entfernung von ca. 85 AE auf Unterschallgeschwindigkeit abgebremst. Im Heliosheath domineren noch immer die stark verlangsamten Sonnenwindteilchen. Diese Zone ist wahrscheinlich mehrere 10 AE groß. Der äußere Rand des Heliosheath wird Heliopause genannt. Erst in einer Entfernung von 110 bis 160 AE beginnt der interstellare Raum.
Hintergründe zu Voyager 1
Voyager 1 und 2 tragen jeweils goldenen Schallplatten mit Geräuschen der Erde als Botschaften für mögliche intelligente Lebensformen mit sich.
Voyager 1 wurde 16 Tage nach Voyager 2 am 5. September 1977 von Cape Canaveral an Bord einer Titan IIIE-Centaur Rakete gestartet. Das erste Ziel, den größten Planeten im Sonnensystem Jupiter, erreichte sie sogar noch früher als ihre Schwestersonde. Die Sonde näherte sich am 5. März 1979 bis auf 278.000 Kilometer an und machte dabei die ersten fotografischen Aufnahmen des Planeten Jupiter aus nächster Nähe. Der weitere Kurs führte die Sonde am 12. November 1980 an Saturn in einem Abstand von 124.200 km vorbei. Seit dieser zeit strebt die Sonde in die Tiefen des Weltraums.

Ende 2004 passierte Voyager 1 als erstes vom Menschen gebautes Flugobjekt die Termination Shock-Region. Damit nähert sich die Raumsonde der Grenze des Sonnensystems. Die Raumsonde befindet sich in der Heliosheath, einer Raumregion in der der Einfluss der Sonne nur noch sehr schwach ist und der Sonnenwindwind auf das dünne interstellare Gas stößt. Die Heliopause, also die äußere Grenze der Heliosphäre wird Voyager 1 ungefähr im Jahr 2015 erreichen.
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Draconiden
Extrem schwacher Meteorstrom mit seltenen starken Ausbrüchen