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18.06.2007

Venusbedeckung durch den Mond am hellen Tageshimmel
Am Nachmittag des 18. Juni 2007 konnte vor allem von südlichen Teilen Deutschlands aus beobachtet werden, wie die Venus durch den zunehmenden Mond am hellen Tageshimmel bedeckt wurde. Kurz vor und nach der Bedeckung war die Venus noch gerade so mit dem bloßen Auge neben der Mondsichel zu erkennen. Viel deutlicher konnte das Ereignis jedoch mit einem Fernglas oder im Teleskop verfolgt werden.
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Verlauf der Venusbedeckung vom 18. Juni 2007 - Der Eintritt erfolgte am dunklen, der Austritt am hellen Mondrand zwischen dem Mare Crisium und dem Mare Fecunditatis. Auch der Krater Langrenus konnte als Orientierungs- Hilfe dienen. Der Pfad gilt für die geographischen Koordinaten 10°O 50°N und konnte für andere Orte geringfügig abweichen.
Nach zwei Saturnbedeckungen, die im Jahr 2007 beobachtet werden konnten, wurde am 18. Juni auch die Venus vom Mond überstrichen. Vom deutschsprachigen Raum aus betrachtet fand dieses Ereignis am hellen Tageshimmel statt. Die Sonne befand sich während des Ereignisses über 45 Grad weit vom Mond entfernt und ließ somit einen Blick auf den Mond und die Venus am aufgehellten Himmel zu. Nur im Norden Deutschlands wurde die Sicht durch dichte Wolken behindert.

Am Tag ihrer Bedeckung war die Venus mit −4,4 mag neben Sonne und Mond das hellste Objekt am Himmel und konnte somit sogar noch mit dem bloßen Auge erkannt werden. Der Beginn der Bedeckung erfolgte am dunklen Mondrand. Details der dunklen Seite des Mondes waren aufgrund des hellen Tageshimmels nicht zu erkennen. Daher entstand der Eindruck, dass die halb beleuchtete Venus in einem Zeitraum von etwa einer halben Minute langsam verschwand. Mond und Venus befanden sich zu Beginn etwa 60 Grad hoch über dem Südhorizont.

Christoph Rollwagen
Ende der Venusbedeckung vom 18. Juni 2007 (Klicken für animierte Ansicht)
Etwa zwei Stunden später erschien die Venus wieder am gegenüber liegenden Mondrand. Dieses Ereignis war aufgrund der großen Helligkeit des Planeten sogar mit dem bloßen Auge zu erkennen. Im Teleskop konnte der langsame Austritt am Mondrand verfolgt werden. Auch dieses Ereignis dauerte wieder etwa eine halbe Minute lang an. Am Ende befand sich der Mond noch etwa 50 Grad über dem Südsüdwest-Horizont. Die Mondsichel war 3,5 Tage alt, bzw. zu 14,74% beleuchtet.

Globale Sichtbarkeitsbedingungen der Venusbedeckung vom 18. Juni 2007
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Globale Sichtbarkeitsbedingungen der Venusbedeckung vom 18. Juni 2007 - in Mitteleuropa konnte der gesamte Verlauf am Tageshimmel verfolgt werden
Visuelle Beobachtung
Das Ereignis konnte mit dem bloßen Auge, besser mit einem Fernglas oder einem Teleskop beobachtet werden. Bei ausreichender Vergrößerung war zu erkennen, dass die Venus an diesem Tag fast zu 50% beleuchtet war. Der Globus wies einen scheinbaren Durchmesser von 26,36 Bogensekunden auf − etwa 1/70 des Mond-Durchmessers.

Zur Beobachtung der Venus-Bedeckung empfahl es sich, einen Ort aufzusuchen, von dem aus die Sonne durch ein hohes Bauwerk (oder ähnliches) verdeckt wurde, der Blick zum Mond jedoch uneingeschränkt möglich war. So konnte der Mond am hellen Tageshimmel gut erkannt werden und es bestand nicht das Risiko, versehentlich mit dem Objektiv in die gleißend helle Sonne zu sehen.
Daten
Himmels-Koordinaten

Die folgenden Koordinaten gelten für die Venus um 16:00, also kurz vor Beginn der Bedeckung: 08h59m28,963s Rektaszension, +18°58'30,72" Deklination (J2000.0).

Eintritts- und Austrittszeiten

Die genauen Zeiten des Eintritts und Austritts variieren für verschiedene Orte auf der Erdoberfläche aufgrund der parallaktischen Verschiebung des Mondes um bis zu mehrere Minuten. Die folgende Tabelle enthält eine Übersicht für verschiedene Städte im deutschsprachigen Raum (alle Angaben in MESZ).

Ort Eintritt Austritt
Hamburg 16.13 h 17.35 h
Lübeck 16.13 h 17.35 h
Berlin 16.19 h 17.40 h
Hannover 16.14 h 17.36 h
Köln 16.12 h 17.34 h
Frankfurt/M. 16.15 h 17.37 h
Magdeburg 16.17 h 17.39 h
Leipzig 16.19 h 17.41 h
Göttingen 16.15 h 17.37 h
Koblenz 16.14 h 17.35 h
Stuttgart 16.18 h 17.40 h
Nürnberg 16.20 h 17.42 h
München 16.22 h 17.44 h
Wien 16.29 h 17.51 h
Zürich 16.20 h 17.40 h
Bern 16.19 h 17.38 h
Fotografische Dokumentation
Moderne digitale Spiegelreflex- Kamera
Bedeckungen der Venus sind recht einfach fotografisch zu erfassen. Kurze Belichtungszeiten reichen aus, um Mond und Venus ablichten zu können. Wer eine Digitalkamera einsetzt, sollte darauf achten, eine möglichst geringe Empfindlichkeit einzusetzen (ISO 100), um das Rauschen des Sensors gering zu halten. Eine Serie verschiedener Belichtungszeiten wird schnell ersichtlich machen, welche die günstigste Einstellung ist. Zu beachten ist, dass der Mond eine deutlich niedrigere Flächenhelligkeit als die Venus aufweist.
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