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OSU Mapping & GIS Laboratory, NASA, JPL, astrocorner.de |
Bisher von Opportunity zurück gelegter Weg im Meridiani Planum - die Grafik zeigt die wichtigsten Etappen und die zugehörigen Sols (Marstage) nach der Landung des Rovers (Norden ist oben) |
Endurance-Krater
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NASA, JPL |
Opportunity im Eagle- Krater |
Opportunity verließ sein Landgebiet - den
Eagle Krater - am 58. Marstag (Sol). Etwa einen Monat lang bewegte sich der Rover geradewegs auf den 132 Meter großen, 12 Meter tiefen und etwa 800 Meter entfernten Krater
Endurance zu. Hin und wieder verweilte der Rover kurzzeitig, um andernorts freigelegtes Grundgestein näher zu untersuchen (z.B. in der Region
Anatolia und ringsum den Krater
Fram).
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NASA, JPL |
Panorama-Ansicht des Endurance-Kraters |
Die letzte 200 Meter lange Etappe bis zum Rand von
Endurance legte Opportunity in einer fünftägigen Fahrt (Sol 58 bis 93) über seichte Dünenfelder an einem Stück zurück. Der Rover erreichte den Krater am 30. April 2004. Hier wurden zunächst zahlreiche freigelegte Felsen entlang des Kraterrandes erforscht.
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NASA, JPL |
Burns Cliff |
Opportunity wagte am 8. Juni 2004 (Sol 133) sogar den kritischen Abstieg ins Innere des Kraters, um über mehrere Monate hinweg tiefere Bereiche der Marskruste untersuchen zu können. Unter anderem wurden 10 Meter hohe freiliegende Gesteinsschichten (
Burns Cliff) analysiert, die wie ein Tagebuch Aufschluss über die geologische Vergangenheit des Gebietes lieferten.
Der Rover bewegte sich entlang der mehr oder weniger steilen Hänge des Kraters, um ausgesuchte Fels-Objekte zur näheren Untersuchung anzusteuern. Dabei nutzte der Rover grundsätzlich nur sehr sichere Wege, um ein Umkippen auszuschließen. Je weiter Opportunity in den Krater abstieg desto höher erschien der gemessene Chloridgehalt des Gesteins - ein mögliches Indiz für einen ausgetrockneten See. Erst am 317. Marstag (21. Dezember 2004) verließ Opprtunity den
Endurance Krater wieder in Richtung eines neuen fernen Zieles.
Weite Dünenfelder und kleine Krater
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NASA, JPL |
Panorama-Ansicht der Einschlagstelle von Opportunitys Hitzeschild |
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NASA, JPL |
zerstörtes Hitzeschild |
Nach einem kurzen Besuch seines eigenen
Hitzeschilds, der 250 Meter entfernt vom
Endurace Krater auf der Marsoberfläche aufgeschlagen war, setzte Opportunity Anfang Februar 2005 seinen Weg in Richtung des Einschlagskraters
Vostok fort. Der angesteuerte Zielort liegt etwa 1,2 Kilometer Luftlinie südlich von
Endurance. Bis zu diesem Zeitpunkt war nicht klar, ob der Rover eine so lange Strecke überhaupt bewältigen kann.
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NASA, JPL |
sandgefüllter Krater Vostok |
Opportunity legte recht schnell weite Strecken zurück, da das
Meridiani Planum eine weitgehend triste Ebene ohne große Abwechslungen ist. Zwischenzeitlich wurden lediglich die kleinen Krater
Argo,
Jason,
Alvin,
Naturaliste,
Géographe und
Investigator kurzzeitig untersucht.
Vostok wurde am 8. März 2005 (Sol 399) erreicht. Der Krater erschien auf Satellitenaufnahmen allerdings gewaltiger als er sich vor Ort darstellte.
Vostok war vollständig mit Sand gefüllt und von freigelegtem Grundgestein umsäumt.
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NASA, JPL |
Panorama-Ansicht von Opportunitys zurückgelegtem Weg durch weite Dünenfelder |
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NASA, JPL |
Opportunity legt schnell weite Wege über flache Sanddünen zurück |
Schnell entschlossen sich die Wissenschaftler den Weg des Rovers in südliche Richtung fortzusetzen, da Satellitenaufnahmen in einiger Entfernung strukturiertere Oberflächenformationen anzeigten (
etched terrain) und nun ein Wunschziel in greifbare Nähe zu kommen schien - der gewaltige
Victoria Krater, etwa 4 Kilometer südlich von
Endurance.
Opportunity passierte den kleinen Krater
James Caird am 408. Marstag und legte dabei bis zu 220 Meter pro Tag zurück. Am 6. April 2006 (Sol 418) erreichte der Rover den Krater
Viking. Der darauf folgende Weg vorbei am Mini-Krater
Voyager gestaltete sich schwierig, da Opportunity größere Dünen überqueren musste und die Räder teilweise recht tief in die lockere Sandschicht einsanken. Zudem blockierte am 17. April 2005 der Servomotor des rechten Vorderrades in einer Stellung von 8 Grad nach links. Opportunity musste nun rückwärts fahren und mit den anderen Rädern gegensteuern.
Malheur in der Sandwüste
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NASA, JPL |
Festgefahrenes Vorderrad |
Bis Sol 446 hatte der Rover bereits mehr als die halbe Strecke zum
Victoria Krater hinter sich gebracht. Am 26. April 2005 (Sol 458) stoppte Opportunity seine Fahrt an
der 35 cm hohen Düne
Purgatory, als der Bordcomputer des Rovers bemerkte, dass sich alle sechs Räder festgefahren hatten. Nach einigen teilweise fehlgeschlagenen Befreiungsversuchen konnte sich Opportunity am 3. Juni 2005 (Sol 506), also erst 5 Wochen später aus seiner verheerenden Lage wieder befreien.
Am 24. August 2005 versagte nach einem Ausfall der Bordsoftware der Wärmeemissionsspektrometer (Mini-TES) von Opportunity, konnte nach einigen Tests jedoch wieder zum Einsatz gebracht werden.
Grundgestein im Erebus-Krater
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NASA, JPL |
Im Geniet des riesiegen Kraters Erebus stieß Opportunity auf viele freigelegte Sediment- Platten |
Nachdem der Rover eine weitere Strecke von rund 500 Metern äußerst vorsichtig und in langsamem Zick-Zack-Kurs über Dünenfelder hinweg zurückgelegt hatte, erreichte er am 2. November 2005 den stark verwitterten und fast vollständig mit Sand bedeckten 300 Meter großen Krater
Erebus. Auf dem Weg dorthin zeigte sich die Beschaffenheit der Oberfläche zunehmend felsiger und weniger sandig, wodurch Opportunity wieder etwas besser voran kam.
Am 25. November 2005 fiel ein Motor des Roboterarms von Opportunity aufgrund eines vermuteten Kabelbruchs aus. Der Rover konnte bis Ende Januar - also zwei Monate lang - nicht mehr weiterbewegt werden, da erst eine Lösung gefunden werden musste, wie der Arm sicher eingefahren werden kann. Seither lässt sich das Gerät nur noch in drei von vier möglichen Richtungen bewegen und wird während der Fahrt an einem anderen Ort fixiert.
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NASA, JPL |
Panorama-Ansicht des Mogollon-Rim - der inneren Kraterwand des Erebus-Kraters |
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NASA, JPL |
Am Mogollon Rim konnte Opportunity Sedimentschichten aus nächster Nahe erforschen |
Erebus präsentierte sich als flache, von Grundgestein und Dünenfeldern durchzogene weite Formation, die die Herzen der Geologen höher schlagen ließ, da freiligende Schichtstrukturen (
Mogollon Rim) aus nächster Nähe untersucht werden konnten. Opportunity führte hier bis Mitte März 2006 Untersuchungen durch und setzte danach seine Fahrt in Richtung des
Victoria Kraters fort.
Bis Ende Mai 2006 kam der Rover gut voran und erreichte in etwa 1 Kilometer Entfernung zum eigendlichen Rand des Kraters
Victoria dessen äußere Auswurfränder.
Reise zum Victoria-Krater
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NASA, JPL |
Opportunitys tiefe Spuren im Sand |
Am 30. Mai 2006 kam es erneut zu der Situation, dass der Rover rückwärts fahrend die Sanddüne
Jammerbugt rammte und sich festfuhr. Aufgrund der Erfahrung und weil der Zwischenfall diesmal nicht so verheerend wie ein Jahr zuvor war, konnte Opportunity innerhalb weniger Tage seinen Weg fortsetzen.
Von Mitte Juni bis Mitte Juli 2006 erhielt der Rover eine überarbeitete Bordsoftware um im kalten Marswinter möglichst viel Strom sparen zu können. Der Upload dauerte mehrere Wochen, da die Kommunikation nur über die UHF-Frequenz erfolgen konnte - die schnellere Verbindung wurde für das Aerobraking-Manöver der zu dieser Zeit angekommenen Sonde
Mars Reconnaissance Orbiter benötigt.
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NASA, JPL |
Panorama-Ansicht des Beagle-Kraters |
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NASA, JPL |
Die letzten Meter zum Victoria- Krater legte Opportunity recht schnell zurück |
In etwa 400 Meter Entfernung zum
Victoria Krater besuchte Opportunity im August 2006 den
Beagle Krater, um eine Panorama-Aufnahme des 35 Meter großen alten Einschlagsgebietes anzufertigen.
Zwischen
Beagle und
Victoria traf der Rover auf sehr ebenes Gelände, wodurch ein schnelles Vorankommen begünstigt wurde. Am 6. September 2006 (Sol 930) erreichte Opportunity den flachen Einschlagskrater
Emma Dean in einer Entfernung von nur noch 110 Meter zum Rand von Victoria.