Hin und wieder wurden die Wissenschaftler der Bodenkontrolle mit Problemem konfrontiert, die die Rover teilweise wochenlang zum Stillstand brachten. Die Probleme, die während der langen Missionszeit bislang zu bewältigen waren, stellen bislang allerdings keine großen Hindernisse dar und konnten jedes Mal weitgehend gelöst oder überbrückt werden.
Software-Fehler
Zu Beginn der Mission machte sich ein Programmier-Fehler in der Software von
Spirit bemerkbar, wodurch der Rover mehrere Wochen funktionsuntätig war. Der Fehler - ein Flash-Speicher am Rande seiner Kapazität - wurde jedoch schnell gefunden und der Schaden behoben.
Am 24. August 2005 versagte nach einem Ausfall der Bordsoftware der Wärmeemissionsspektrometer (
Mini-TES) von
Opportunity, konnte nach einigen Tests jedoch wieder zum Einsatz gebracht werden.
Probleme mit Opportunitys Roboterarm
Schon kurze Zeit nach der Landung versagte ein Schalter für ein Heizgerät in
Opportunitys Roboter-Arm. Tagsüber wird der Wärmeerzeuger von einem Thermostat abgeschaltet. In der Nacht lässt sich das Heizgerät allerdings nicht mehr abschalten, auch wenn es nicht benötigt wird. Da die Energieversorgung von
Opportunity unter der nächtlichen Energieverschwendung litt, entschloss man sich, den Rover in der Nacht in eine Art Tiefschlaf zu versetzten, wobei auch das Heizgerät abschaltet.
Ein Kieselstein blockierte zeitweise den Bohrer des
Rock Abrasion Tool von
Opportunity im August 2004. Noch bevor die Wissenschaftler ihren Versuch starteten, die Motoren des Bohrers rückwärts laufen zu lassen, fiel der Stein von allein heraus.
Blockierte Motoren
 |
NASA, JPL |
Spirits blockiertes Rad schleift über die Oberfläche |
Ende Juni 2004 zeigte
Spirit nach einigen Monaten fehlerfreien Betriebs die ersten Anzeichen von Altersschwäche. Das rechte Vorderrad des Roboters schien nach drei Kilometern zurückgelegter Strecke verschlissen zu sein, da es zwei- bis dreimal so viel Stom wie gewöhnlich verbrauchte. Seit dem fuhr der Rover meist nun nur noch mit 5 Rädern rückwärts über den roten hügeligen Sand. Im März 2006 versagte das Rad endgültig und kann nun nur noch hinterher geschliffen werden. Dennoch ist
Spirit weiterhin mobil.
 |
NASA, JPL |
Opportnitys verdrehtes Rad hinterlässt eine markannte Spur |
Im April 2005 blockierte der Servomotor des rechten Vorderrades von
Opportunity in einer Stellung von 8 Grad nach links. Der Rover fährt seither fast nur noch rückwärts und steuert mit den anderen Rädern gegen.
Gefährliche Sanddünen
Im April und Mai 2005 wurde
Opportunity zum Stillstand gezwungen, da sich der Rover in einer wüstenähnlichen Umgebung mehrere Wochen lang in einer kleinen Düne festgefahren hatte. Durch geschickte Manöver konnte er jedoch Anfang Juni wieder aus seiner misslichen Lage befreit werden. Ein Jahr später - Ende Mai 2006 - kam es erneut zu einer solchen Situation. Diesmal konnte
Opportunity seine Fahrt aber wieder innerhalb weniger Tage fortsetzten.
     |
NASA, JPL |
Zwei Mal musste Opportunity befreit werden, nachdem der Roboter in seichten Sanddünen festsaß |
 |
NASA, JPL |
Spuren von Spirits Befreiungsaktion |
Anfang 2006 bestand auch für Spirit die Gefahr, dass sich der Rover in einem mit lockerem Sand gefüllten kleinen Krater namens
Tyrone am Fuße des
McCool Bergs festfährt. Bei der langwierigen Befreiungsaktion legte Spirit tiefer gelegene helle Bodenschichten frei, bei denen es sich vor allem um Sulfate handelte, die nur in wässrigem Milieu entstanden sein konnten.
Energieverlust im Winter
Während der ersten Wintermonate hatten die beiden Roboter unter der kalten Jahreszeit auf dem roten Planeten zu leiden. Die niedrigen Sonnenstände und die kurzen Tageslichtzeiten reichten zu diesen Zeiten nicht aus, um die Akkus vollständig aufzuladen.
Spirit und
Opportunity mussten daher ihre wissenschaftlichen Arbeitszeiten entsprechend verkürzen. Daten wurden nur noch am Morgen empfangen und zweimal am Tag über den Marsorbiter
Mars Odyssey zurück zur Erde gesandt. Während eines Arbeitstages legten die Rover einige Pausen ein, um die Batterien zu schonen.
Der zweite Winter auf dem roten Planeten setzte
Spirit viel stärker zu als
Opportunity.
Spirits Solarzellenflächen waren stärker verschmutzt und die Sonne stand im
Gusev-Krater tiefer als über dem
Meridiani Planum. Die ungünstigen Bedingungen reduzierten die Stromaufnahme von
Spirit auf weniger als ein Drittel des Normalwertes. Der Rover musste in der Nacht zudem eine Sicherheitsheizung aktivieren, die die verfügbare Stromkapazität stark einschränkte. Von April 2006 bis Januar 2007 verharrte
Spirit deshalb auf einer kleinen nach Norden geneigten Felsformation und führte nur noch jeden zweiten Tag stationäre Untersuchungen der Umgebung und Beobachtungen der Atmosphäre durch. Zeitweise wurde die Stromzufuhr bis in den kritischen Bereich vermindert.
Zu Beginn des Jahres 2007 erhielten beide Rover eine neue überarbeitete Board-Software. Diese enthält einige Tricks, die es den Robotern erlauben wird, autonomer zu handeln und weniger Daten mit der Bodenstation auf der Erde austauschen zu müssen. So können
Spirit und
Opportunity ihre knappe Energie sinnvoller einsetzen.