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Beobachtung
... des Gasriesen Jupiter und seiner vielfältigen Erscheinungen |
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Gewöhnlicher Anblick des Jupiter mit seinen größten Monden in einem kleinen Teleskop |
Jupiter ist aufgrund seiner Größe, Position und Helligkeit der wohl am einfachsten zu beobachtende Planet. Am nächtlichen Himmel fällt er als besonders helles sternförmiges Objekt mit gelblicher Färbung ins Auge. Gemessen an seiner maximalen Helligkeit ist Jupiter nach Sonne, Mond und Venus das vierthellste Objekt, das bei günstiger Planetenkonstellation sogar heller erscheinen kann als die Venus.
Schon in kleinen Teleskopen
bietet der Planet einen beeindruckenden Anblick seiner unterschiedlich hellen Wolkenbänder und seiner vier Galileischen Monde. Zudem ist Jupiter aufgrund seiner schnellen und differentiellen Rotation eines der dynamischsten Beobachtungsobjekte am Himmel. |
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Das richtige Fernrohr
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Stefan Seip |
Beobachtungs- Ausrüstung |
Um fortgeschrittene hochqualitative Beobachtungen des Planeten Jupiter durchzuführen, wird ein Teleskop benötigt, mit dem möglichst kontrastreiche Bilder erzielt werden können. Daher bieten sich farbkorrigierte ( achromatische und apochromatische) Refraktoren und langbrennweitige Newton-Spiegelteleskope an.
Kontrastraubende Optiken mit großen Sekundärspiegeln wie Schmidt-Cassegrain oder Maksutov-Cassegrain-Spiegelteleskope sind weniger empfehlenswert. Dies soll aber nicht bedeuten, dass eine Beobachtung mit letztgenannten Systemen nicht erfolgen sollte. Das beste Teleskop ist in jedem Fall das Gerät, das vom Benutzer sorgsam eingesetzt wird. Ganz abgesehen von der Wahl der optischen Bauweise sollte das Teleskop von hoher Qualität und perfekt kollimiert sein.
Auch die Objektivgröße spielt eine bedeutende Rolle. Für Jupiter-Beobachtungen werden Öffnungen ab 5 Zoll (etwa 130mm) empfohlen. Um ein besonders gutes Bild des Jupiterglobus zu erhalten, ist weniger einer hohe Vergrößerung und viel mehr die Wahl eines guten Okulars Ausschlag gebend. Erfahrene Beobachter bevorzugen hoch-qualitative Plössl-Okulare.
Farbfilter
Um möglichst viele Strukturen in der Jupiter-Atmosphäre erkennen zu können, bietet sich der Einsatz von Farbfiltern an. Die grundsätzliche Regel besagt, dass man immer einen Filter mit der gegensätzlichen Farbe der zu beobachtenden Struktur wählen sollte.
Beispielsweise können der Große Rote Fleck und die rotbräunlichen Wolkenbänder am besten durch blaue Filter hindurch betrachtet werden.
Rote Filter können genutzt werden, um bläuliche Strukturen hervorzuheben. Solche erscheinen zum Beispiel an der südlichen Grenze des Nördlichen Äquatorialbands.
Gelbe Filter bieten sich an, um den Kontrast der Polarregionen hervor zu heben oder auch die Funktion eines universellen Kontrastverstärkers einzunehmen. Letztlich sollte der beste Filter immer auch durch spontanes Experimentieren ermittelt werden. |
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astrocorner.de |
Schematische Darstellung der dunklen Bänder und hellen Zonen in der Jupiter-Atmosphäre |
Auch die beste Ausrüstung wird kein zufriedenstellendes Bild liefern, wenn die Wetterverhältnisse nicht optimal sind. Um Jupiter bestmöglich beobachten zu können, sollte eine Nacht mit perfektem Seeing genutzt werden.
Es ist empfehlenswert, sich vor Beginn der ersten Beobachtung mit den Strukturen der Jupiter-Atmosphäre vertraut zu machen. Ein vorbereiteter Beobachter erkennt häufig mehr Details als ein unvorbereiteter.
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Tanz der Galileischen Monde |
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Doppelter Transit zweier Monde über Jupiters Globus |
Die vier großen Monde des Jupiter bewegen sich auf Bahnen um den Planeten, die nur wenig gegen die Ekliptik geneigt sind. Eine beliebte Beobachtungsaufgabe ist es, das Verschwinden eines solchen Mondes hinter dem Jupiter-Globus, dessen Wiederauftauchen oder den Transit eines Mondes vor der Jupiter-Scheibe zu verfolgen. Bei dem letztgenannten Ereignis kann oft auch der Schatten beobachtet werden, der dann als schwarzer Fleck über die Wolken des Jupiter zieht.
Gegenseitige Verfinsterungen
Zweimal während eines Jupiter-Umlaufs um die Sonne, (bzw. ungefähr alle sechs Jahre) fällt unser Blick auf die 'Kante' der Umlaufebene der größten Jupiter-Monde. Dann können über einige Monate hinweg von der Erde aus gegenseitige partielle, ringförmige oder totale Bedeckungen und Verfinsterungen der Galileischen Monde beobachtet werden.
Auch wenn die einzelnen jeweils nur etwa 1 Bogensekunde groß erscheinenden Mondscheibchen in kleineren Teleskopen nicht aufgelöst werden können, ist bei einem solchen Ereignis doch der mehr oder weniger deutliche Helligkeitsabfall zu beobachten.
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Die folgende Tabelle enthält eine Übersicht der Jupiter-Oppositionen im Zeitraum von 2020 bis 2050. Die dabei periodisch auftretenden Extremwerte sind hervorgehoben dargestellt.
Datum |
Entfernung |
Helligkeit |
Scheinb. Größe |
Deklination |
Jahr |
Datum |
A.E. |
mag |
Bogensekunden |
Grad |
2020 |
14. Jul |
4,139 |
−2,75 |
47,56 |
−22 |
2021 |
20. Aug |
4,013 |
−2,88 |
49,06 |
−14 |
2022 |
26. Sep |
3,953 |
−2,94 |
49,81 |
0 |
2023 |
3. Nov |
3,983 |
−2,91 |
49,43 |
+14 |
2024 |
7. Dez |
4,090 |
−2,81 |
48,14 |
+22 |
2025 |
- |
- |
- |
- |
- |
2026 |
10. Jan |
4,232 |
−2,68 |
46,52 |
+22 |
2027 |
11. Feb |
4,361 |
−2,56 |
45,14 |
+15 |
2028 |
12. Mär |
4,440 |
−2,49 |
44,34 |
+4 |
2029 |
12. Apr |
4,449 |
–2,47 |
44,25 |
−7 |
2030 |
13. Mai |
4,385 |
−2,53 |
44,89 |
−17 |
2031 |
15. Jun |
4,265 |
−2,64 |
46,16 |
−23 |
2032 |
19. Jul |
4,121 |
−2,77 |
47,77 |
−21 |
2033 |
25. Aug |
4,002 |
−2,89 |
49,19 |
−12 |
2034 |
2. Okt |
3,953 |
−2,94 |
49,80 |
+2 |
2035 |
8. Nov |
3,994 |
−2,90 |
49,29 |
+15 |
2036 |
12. Dez |
4,107 |
−2,80 |
47,93 |
+23 |
2037 |
- |
- |
- |
- |
- |
2038 |
14. Jan |
4,250 |
−2,66 |
46,33 |
+22 |
2039 |
15. Feb |
4,373 |
−2,55 |
45,02 |
+14 |
2040 |
16. Mär |
4,444 |
−2,48 |
44,30 |
+3 |
2041 |
16. Apr |
4,444 |
−2,48 |
44,36 |
−9 |
2042 |
18. Mai |
4,374 |
−2,54 |
45,07 |
−18 |
2043 |
20. Jun |
4,250 |
−2,65 |
46,38 |
−23 |
2044 |
24. Jul |
4,108 |
−2,78 |
47,99 |
−20 |
2045 |
30. Aug |
3,995 |
−2,89 |
49,35 |
−10 |
2046 |
7. Okt |
3,954 |
−2,94 |
49,86 |
+4 |
2047 |
13. Nov |
4,003 |
−2,89 |
49,24 |
+17 |
2048 |
17. Dez |
4,122 |
−2,78 |
47,83 |
+23 |
2049 |
- |
- |
- |
- |
- |
2050 |
19. Jan |
4,264 |
−2,65 |
46,24 |
+21 |
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astrocorner.de |
Scheinbarer maximaler Durchmesser und Deklination des Planeten Jupiter bei verschiedenen Oppositionen im Zeitraum von 2019 bis 2043. Der scheinbare Durchmesser des Gasplaneten schwankt zwar nur unerheblich, dennoch kann die Beobachtung mehrere Jahre lang durch extrem südliche Deklinationen erschwert werden. |
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Rückblick auf den Jahrhundert-Kometen aus dem Jahr 1997 |
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