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18 große Transneptune im Vergleich zu Erde und Mond |
(136108) Haumea ist eines der größten bisher bekannten Trans-Neptun-Objekte. Seine elliptische Umlaufbahn um die Sonne verläuft im Kuipergürtel - das Perihel ist rund 35 AE, das Aphel rund 51 AE von der Sonne entfernt. Die Bahnebene ist 28° gegen die Ekliptik geneigt.
Am 17. September 2008 wurde das Objekt von der
Internationalen Astronomischen Union (IAU) als
»Zwergplanet klassifiziert und erhielt zudem seinen offiziellen Namen, der auf die hawaianische Gottheit der Geburt und Fruchtbarkeit zurückzuführen ist. Zuvor war dieser Transneptun nur unter der Bezeichnung
2003 EL61 und dem Codenamen
Santa bekannt.
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astrocorner.de, IAU |
Künstlerische Darstellung des Zwergplaneten Haumea mit seinen beiden Monden Hi'iaka und Namaka - der Transneptun besitzt aufgrund seiner schnellen Rotation eine Football- ähnliche Form |
Nach Ceres, Pluto, Sedna und Makemake ist Haumea der fünfte offiziell klassifizierte Zwergplanet. Der Asteroid wird von zwei Monden umkreist, die auf die Namen Hi'iaka und Namaka getauft wurden.
Ihr mittlerer Abstand beträgt 49.100 km bzw. 39.300 km, ihre Umlaufzeit 49,1 Tage und 34,1 Tage. Die Bahnebenen beider Satelliten sind etwa 40° gegeneinander verkippt, ihre Massen werden mit etwa 1% bzw. 0,2% der Masse des Hauptkörpers angegeben.
Aus der Umlaufbewegung des größeren der beiden Monde konnte die Masse des Asteroiden mit hoher Zuverlässigkeit zu 3,9x10
21 kg bestimmt werden. Dies entspricht etwa 30% der Masse von Pluto.
Aus der beobachteten Lichtkurve kann geschlossen werden, dass das Objekt in nur 3,9154 Stunden um die eigene Achse rotiert. Der Asteroid rotiert damit schneller als irgendein anderes Objekt im Sonnensystem mit einer Größe von über 100 km.
Aufgrund seiner außergewöhnlich schnellen Rotation besitzt er eine stark ellipsoide Form mit einem Äquatordurchmesser von ca. 2.200 km bei einem Abstand der Pole von nur ca. 1.100 km.
Die Entdeckung von (136108) Haumea wurde am 28. Juli 2005 von J. L. Ortiz, F. J. Aceituno und P. Santos Sanz vom Sierra Nevada Observatorium in Spanien bekannt gegeben. Die Gruppe konnte das Objekt zunächst drei Tage lang mit einem handelsüblichen 14"-Schmidt-Cassegrain-Teleskop verfolgen. Später konnte das Objekt aber auch auf Archivaufnahmen vom 7. März 2003 und auf Bildern aus dem Palomar Sky Survey aus dem Jahr 1955 aufgefunden werden. Aufgrund dieser zusätzlichen Daten war eine sichere Bahnbestimmung möglich.
Bereits am 28. Dezember 2004, also einige Monate zuvor, wurde das gleiche Objekt von einem Beobachterteam um Mike Brown (Caltech) am Mount Palomar Observatorium entdeckt. Aufgrund der späteren Veröffentlichung der Entdeckung wurde dem Team der Erstentdeckerstatus nicht offiziell zugesprochen.