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ESA |
Erster Test- Satellit GIOVE-A, der in einer Höhe von 24.000 km erste Daten sendet |
Anders als die beiden bereits existenten Satelliten-Positioniersysteme GPS (USA) und GLONASS (Russland) soll Galileo nicht unter militärischer sondern ziviler Kontrolle operiert werden. Das amerikanische GPS kommt in zahlreichen zivilen Navigationssystemen zum Einsatz, ist jedoch weit ungenauer als Galileo und wird von US-amerikanischen Militär zusätzlich unscharf gemacht, indem die zur zivilen Nutzung bereitgestellten Daten leicht verfälscht werden. In Krisenzeiten besteht hier zudem die Gefahr, dass GPS-Empfänger kurzfristig keine Daten mehr von den Satelliten erhalten und somit nutzlos werden.
Galileo soll eine Genauigkeit von weniger als einem Meter erreichen, unter günstigen Bedingungen sogar wenige Zentimeter genaue Positionierungen zulassen. Ein Empfängergerät muss dazu Signale von mindestens vier Satelliten gleichzeitig empfangen, um die genaue Position auf der Erde berechnen zu können.
Der nun gestartete Satellit trägt den Namen GIOVE-A und ist der erste von zwei Testsatelliten, mit denen innerhalb der beiden kommenden Jahre die Funktionen des Positioniersystems getestet werden sollen. GIOVE-B soll im Jahr 2006 gestartet werden. Der Test der Sendefrequenzen muss vor dem 10. Juni 2006 erfolgen, da sonst die Reservierung für die Galileo-Frequenzbänder bei der zentralen Vergabestelle verfallen würde.
Die ersten vier vollwertigen Flottenmitglieder werden sich voraussichtlich ab dem Jahr 2008 im Orbit befinden. Ab diesem Zeitpunkt kann der erste Probebetrieb des Systems beginnen. Die restlichen 26 Orbiter folgen dann bis ins Jahr 2010/11, wenn Galileo mit insgesamt 30 Satelliten (27 + 3 Ersatzsatelliten) seine Präzision unter Beweis stellen wird. |