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HINODE

Japanisches Sonnenobservatorium
In der Nacht vom 8. auf den 9. November 2006 konnte vom pazifischen Raum aus beobachtet werden, wie der kleine Planet Merkur als kreisrunde schwarze Silhouette über die helle Sonnenscheibe hinweg zog. Auch die neue japanische Sonnenbeobachtungs-Raumsonde HINODE konnte das Ereignis im Weltraum verfolgen und ihre überwältigende Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen.
NASA, JAXA
Künstlerische Darstellung des japanischen Sonnen- Observatoriums HINODE
Die vorerst unter dem Namen Solar B bekannte Raumsonde HINODE (japanisch für Sonnenaufgang) wurde erst am 22. September 2006 vom japanischen Weltraumbahnhof Uchinoura in Kyushu gestartet. Am 23. Oktober 2006 verkündete die japanische Raumfahrtbehörde JAXA das First Light des Solar Optical Telescope (SOT) an Bord von HINODE. Die Kamera kann Details auf der Sonnenoberfläche mit einer Auflösung von bis zu 0,2 Bogensekunden auflösen und ist in der Lage, in Kombination mit einem Magnetographen den Verlauf von Magnetfeldlinien zu bestimmen.

HINODE ist zudem mit zwei weiteren wissenschaftlichen Instrumenten ausgestattet. Die hoch auflösende Röntgenkamera XRT zeichnet Bilder der Sonnenoberfläche im Abstand von jeweils einer Sekunde in nie da gewesener Qualität auf. Das Röntgenspektrum interessiert die Forscher vor allem, da es die heißesten Gase sichtbar macht, die in der Sonnenatmosphäre - der Korona - existieren.

Das dritte Gerät im Bunde - der Extreme Ultraviolet Imaging Spectrometer (EIS) - wird die von verschiedenen Ionen auf der Sonne emittierten Spektrallinien untersuchen und mittels der Doppler-Methode Bewegungen von Gasmassen verfolgen.

Momentan ist HINODE noch nicht im regulären wissenschaftlichen Einsatz, da vorerst die an Bord befindlichen Geräte getestet werden. HINODE wird seine wissenschaftliche Arbeit voraussichtlich erst im Dezember aufnehmen und soll vor allem aktive Regionen untersuchen.

Das Sonnenobservatorium HINODE ist eine gemeinsame Mission der Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA), dem National Astronomical Observatory of Japan (NAOJ), der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und des Particle Physics and Astronomy Research Council (PPARC).
Merkur-Transit pünktlich zum Beginn der Mission
NASA, JAXA
Silhouette des inneren Planeten Merkur zu Beginn seines Durchgangs vor der Sonne am Rand des hellen Zentralgestirns am 8. November 2006
Die seltene Gelegenheit der Beobachtung eines Merkur-Durchgangs vor der Sonne wollten sich die japanischen Wissenschaftler jedoch nicht entgehen lassen und richteten die Kamera der Raumsonde am 8. November auf die Sonne, um einen Blick auf Merkur zu erhalten.

Tausende Beobachter in Australien und der Westküste Nord- und Südamerikas fotografierten zur selben Zeit das Ereignis, doch HINODE gelang ein einzigartiger Blick auf den Merkur-Transit, da die Raumsonde die Sonne auch im Röntgenspektrum beobachtet. Viele der von HINODEs Kamera erkannten Strukturen wären bei der Beobachtung in einem Teleskop mit Weißlichtspektrum größtenteils unsichtbar.

TRACE
Bild des Merkur- Durchgangs von TRACE
Auf der Animation ist der Beginn des Merkur-Transits zu erkennen. Konvektionsströmungen in der Sonnenatmosphäre scheinen an kochendes Wasser zu erinnern. Jede dieser hier erkennbaren Granulen besitzt jedoch vergleichsweise die gewaltige Ausdehnung eines ganzen Erdkontinents.

Andere Sonnenobservatorien wie SOHO oder TRACE konnten ebenfalls Aufnahmen des Merkur-Durchgangs anfertigen, erreichten aber nicht annähernd die brillante Bildqualität von HINODE.
Amateuraufnahmen des Merkur-Durchgangs
Nicht nur den Raumsonden TRACE (Transition Region and Coronal Explorer), SOHO (Solar and Heliospheric Observatory) und HINODE sondern auch zahlreichen Amateurastronomen gelang es von der Erdoberfläche aus detaillierte Aufnahmen des seltenen Merkur-Durchgangs zu erstellen. Hier finden Sie eine Auswahl der schönsten Ansichten des Ereignisses.

   
Larry Alvarez »Cameran Ashraf Fred Bruenjes
Christopher Go Ed Lomeli Phillip Jones

Der nächste Merkur-Durchgang wird erst wieder in knapp 10 Jahren am 9. Mai 2016 zu beobachten sein. Zuvor wird jedoch ein noch spektakulärer Durchgang stattfinden - die Venus bedeckt die Sonnenscheibe wieder am 6. Juni 2012. Die Venus besitzt ungefähr den dreifachen Durchmesser des Planeten Merkur und ist bei einem Durchgang vor der Sonne nur halb so weit von der Erde entfernt. Die sechs Mal größer erscheinende Venus wird bei diesem Ereignis durch einen Sonnenfilter hindurch sogar mit dem bloßen Auge als schwarzer Punkt vor der Sonne zu erkennen sein.
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