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03.10.2005

... ringförmige Sonnenfinsternis in Deutschland als partielle Finsternis sichtbar
Globaler Verlauf der zentralen Zone
astrocorner.de
Globaler Verlauf der zentralen Zone der ringförmigen Sonnenfinsternis vom 3. Oktober 2005
Ein atemberaubendes Ereignis
Nach der totalen Sonnenfinsternis vom 11. August 1999 war am 3. Oktober 2005 erneut eine besondere Finsternis vom europäischen Festland aus zu sehen. Obwohl es sich hierbei um eine ringförmige Eklipse handelt, bei der der Mond die größer erscheinende Sonnenscheibe nicht völlig abdeckt und es somit nicht völlig dunkel wird, war es dennoch für die Beobachter vor Ort ein ganz besonders außergewöhnliches Spektakel von einzigartiger Gestalt.

Magischer Feuerring

Christoph Rollwagen
Versammelte Finsternisbeobachter im Parque del Retiro in der spanischen Hauptstadt Madrid
Viele Amateurastronomen Europas versammelten sich beispielsweise in den Parks der spanischen Hauptstadt Madrid oder entlang der Mittelmeerküste zwischen Valenzia und Alicante. Der Mond verdunkelte die Sonne in Madrid nach und nach beginnend in den frühen Morgenstunden, als die Sonne noch tief über dem Horizont stand. Kurz vor 11.00h konnten die zahlreichen mit Sonnensichtbrillen ausgestatteten Sternengucker beobachten, wie die sichelförmig erscheinende Sonne sehr rasch ihre Formation veränderte, in dem die beiden Sichelenden in einem perfekten Kreis mündend gegenseitig aufeinander übergriffen.

YouTube, Christoph Rollwagen
Animation der Ringförmigen Phase der Finsternis - aufgenommen am 3. Oktober 2005 in Madrid

Christoph Rollwagen
Mitte der ringförmigen Sonnenfinsternis vom 3. Oktober 2005 in Madrid
Von diesem Moment an konnte innerhalb eines maximal 164 Kilometer breiten Korridors eine mehr als vier Minuten andauernde ringförmige Sonnenfinsternis beobachtet werden. Der Himmel erschien in einem fahlen fast grau und unwirklich erscheinenden dunkelblau. Die Temperatur nahm deutlich ab, so dass einige Beobachter, die noch kurz zuvor von der gleißenden Sonne beschienen wurden, festere Kleidungsstücke anlegten. Am Himmel prangte ein gleißender schmaler Feuerring, der durch die Bäume hindurch kreisrunde Schattenspiele auf den Boden warf. Dieser kurze magische Moment wurde mit dem Berühren des Mondrandes am Sonnenrand beendet.

In Deutschland konnte nur von einigen Regionen aus, die zu diesem Zeitpunkt nicht unter dichten Wolken verhüllt waren, eine partielle Sonnenfinsternis mitverfolgt werden, wobei der Bedeckungsgrad der Sonnenscheibe zwischen 35% im Nordosten und fast 60% im Südwesten lag.
Bilder der Finsternis
Eine ringförmige Sonnenfinsternis im Überblick
Anblick der von horizontnahen Wolken verscheierten Sonne während einer ringförmigen Sonnenfinsternis
Am Tag der Deutschen Einheit konnte in den Vormittagsstunden von Deutschland aus eine partielle Sonnenfinsternis beobachtet werden, die von einem schmalen Pfad, der sich über die iberische Halbinsel Europas und den Nordosten Afrikas hinweg erstreckte, als ringförmige Sonnenfinsternis erschien. Die meisten Orte Deutschlands befanden sich zur Zeit des Ereignisses jedoch unter einer dichten Wolkendecke, so dass nur Wenigen eine Beobachtung gelang.

In Frankfurt am Main begann die partielle Finsternis um 09h55 Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ), als sich die dunkle Mondscheibe von Westen her kommend über die Sonnenscheibe legte. Nach und nach nahm die Bedeckung immer weiter zu. Der Bedeckungsgrad der Sonnenscheibe lag hier im Maximum der Finsternis bei 50%, auf der Insel Rügen bei nur 35% und im Südwesten Deutschlands bei bis zu 60%. Im hessischen Frankfurt gab der Mond die Sonne um 12h27 MESZ wieder vollständig frei. Diese Kontaktzeiten wichen für andere Städte Deutschlands um bis zu 10 Minuten ab.

Animation des Beginns der ringförmigen Phase, wie sie zum Beispiel am 3. Oktober 2005 in Madrid beobachtet werden konnte
Während dieser Finsternis war von keinem Ort der Erde aus eine totale Bedeckung der Sonnenscheibe zu beobachten. Selbst auf der Zentrallinie, dem langgestreckten Pfad, von dem aus beobachtet werden konnte, wie der Mond die Sonnenscheibe zentral überquerte, war keine totale Sonnenfinsternis zu sehen. Hier blieb während des Maximums für einen Zeitruam von maximal 4,5 Minuten ein heller Ring zu erkennen, da am 3. Oktober 2005 der scheinbare Durchmesser des Mondes kleiner war als der der Sonne - eine ringförmige Sonnenfinsternis entstand.

Geometrisch betrachtet bedeutet dies, dass der kegelförmige Kernschatten des Mondes die Erdoberfläche bei dieser Finsternis nicht erreichte. Der Mond passierte wenige Tage zuvor - am 28. September 2005 - seinen erdfernsten Punkt auf der Bahn um seinen Mutterplaneten und erschien somit am Himmel mit 30 Bogenminuten und 4 Bogensekunden kleiner als die Sonne. Bei der Abdeckung der an diesem Tag 32' groß erscheinenden Sonnenscheibe durch die Neumondscheibe kam es somit zu einer Sonnenfinsternis mit besonderem Reiz.

Die kurze ringförmige Phase war nur von einem sehr begrenzten Gebiet aus beobachtbar. Diese maximal 164 Kilometer breite Zone reichte vom nördlichen Atlantik über Portugal und Spanien, das Mittelmeer und Afrika bis in den Indischen Ozean hinein, wobei im schwarzen Kontinent Algerien, Tunesien, Libyen, Tschad, Sudan, Äthiopien, Kenia und Somalia in den Genuss eines solchen seltenen Schauspiels kamen.

Die bedeutensten europäischen Orte, von denen aus die Finsternis ringförmig erschien, sind das portugiesische Venda Nova, die spanische Hauptstadt Madrid, die Mittelmeerstädte Valencia und Alicante, sowie die Insel Ibiza.
WebCasting
Diese ringförmige Sonnenfinsternis war wieder per WebCasting im Internet zu bestaunen und konnte somit auch bei schlechten Wetterverhältnissen quasi live miterlebt werden.

Zahlreiche Stationen boten während der Finsternis Live-Bilder von eigens dazu aufgestellten und präparierten Teleskopen an. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht von einigen Stationen, die eine Live-Übertragung am 3. Oktober 2005 geplant hatten. In Spanien konnte das Ereignis als ringförmige Sonnenfinsternis verfolgt werden.

Beobachtunsort
Link
Spanien »http://www.live-eclipse.org
»http://sems1.cs.und.edu/~sems/Spain05/index.html
»http://www.mira.be
»http://www.ucm.es/[...]
andere
Allgemeine Informationen
Saros 134
ringförmige Phase beobachtbar in Nordatlantik, Iberische Halbinsel (Portugal, Spanien & Ibiza), Mittelmeer, Afrika (Algerien, Tunesien, Libyen, Tschad, Sudan, Äthiopien, Kenia & Somalia), Indischer Ozean
partiell beobachtbar in Teile Grönlands, Nordatlantik, Europa, weite Teile Afrikas, südwestliche Teile Asiens, Indischer Ozean
Maximum der Finsternis um 10h31m UT
maximale Dauer der ringförmigen Phase 4 Minuten 32 Sekunden
maximale Breite der zentralen Zone 164 km
Magnitude 0,958
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