Am 10. Mai 2013 ereignete sich eine ringförmige Sonnenfinsternis. Die Finsternis konnte von nördlichen Bereichen Australiens, einigen Philippinen-Inseln und von verschiedenen Inseln des Pazifikstaates Kiribati aus beobachtet werden. Ein Großteil der zentralen Zone dieser Eklipse verlief über den Pazifik hinweg.
Eine partielle Finsternis konnte von weiten Teilen Indonesiens und Australiens, sowie dem Pazifik-Raum aus beobachtet werden.
Norden Australiens - Feuerring über dem Outback
Die Zone, von der aus die Ringförmigkeit zu beobachten war, begann bei Sonnenaufgang im Nordwesten Australiens, etwa 400 Kilometer südlich der Stadt
Port Headland im Bundesstaat
Western Australia. Entlang der
Canning Stock Route konnten hier die kleinen Städte Newman, Capricorn und Kumarina eine Ringförmigkeit erleben, die auf der Zentrallinie bereits 4 Minuten und 11 Sekunden andauerte.
Danach überzog die zentrale Zone die extrem dünn besiedelten Wüstengebiete des australischen
Outback. Hierbei wurden der
Rudall River National Park und der riesige Salzsee
Lake Disappointment überstrichen.
Im Bundesstaat
Northern Territory kreuzte die zentrale Zone zwischen den Ortschaften
Tennant Creek und
Elliott die große australische
Nord-Süd-Verbindung. Östlich davon befindet sich der
Lake Tarrabool.
Später erreichte das Sichbarkeitsgebiet der Ringförmigkeit den
Golf von Carpentaria mit der Insel
Mornington Island und kreuzte über der
Kap-York-Halbinsel ein Gebiet, von dem aus nur knapp ein halbes Jahr zuvor bereits die totale Sonnenfinsternis vom
»13. November 2012 beobachtet werden konnte.
Pazifik
Hinter der Ostküste Australiens überquerte die Sichbarkeitszone Teile des
Great Barrier Reefs und steuerte in nordöstliche Richtung auf einige Inseln
Papua-Neuguineas und der
Salomomen zu. Auf
Choiseul - einer der größten Salomonen-Inseln - dauerte die ringförmige Phase bis zu 5 Minuten und 16 Sekunden an.
Im weiteren Verlauf der Finsternis zog die
zentrale Zone über die endlosen Weiten des
Pazifiks. Die von den Salomonen mehr als 1.000 Kilometer entfernte Insel
Nauru befand sich nur knapp 15 Kilometer nördlich außerhalb der Sichtbarkeitszone der Ringförmigkeit - dort war also nur eine gewöhnliche, wenn auch intensive partielle Sonnenfinsternis zu beobachten.
Nochmals etwa 600 Kilometer weiter nordöstlich überquerte die zentrale Zone den Äquator und überstrich einige Atolle der zum Inselstaat
Kiribati gehörenden
Gilbert-Inseln. Innerhalb der Sichtbarkeitszone der Ringförmigkeit befanden sich
Abaiang,
Marakei,
Maiana sowie das bevölkerungsreichste Hauptatoll
Tarawa. An der Südspitze Tarawas war eine ringförmige Phase von genau 6 Minuten zu beobachten.
Größte Finsternis
Der Ort der
Größten Finsternis befand sich über dem
Pazifischen Ozean etwa 300 Kilometer nordöstlich der Gilbert-Inseln. Dieser Ort war nur mit Kreuzfahrtschiffen erreichbar.
An dem Punkt der Erdoberfläche mit den Koordinaten 2°12,8' n.B. und 175°28,3' ö.L. erreichte diese ringförmige Eklipse um 00:25:13,0 Uhr UT ihre maximale Dauer von 6 Minuten und 03,4 Sekunden. Die Sonne stand hier 74,4 Grad über dem Horizont. Der Mond bedeckte 95,44% des Sonnenscheiben-Durchmessers bzw. 91,5% der Sonnenscheiben-Fläche.
2. Hälfte der ringförmigen Sonnenfinsternis
Die zweite Hälfte der Sichtbarkeitszone dieser ringförmigen Finsternis verlief fast ausschließlich in der Nähe des
Äquators über der östlichen Hälfte des
Pazifischen Ozeans.
Einzig das ebenfalls zu
Kiribati gehörende
Linieninseln-Atoll
Tabuaeran befand sich noch innerhalb der zentralen Zone. Die auch unter dem namen
Fanning Island bekannte Insel befindet sich knapp 1.500 Kilometer südlich von
Hawaii. Die etwa 2.500 Einwohner konnten hier eine Ringförmigkeit von etwa 4 Miunten und 50 Sekunden erleben. Die Sonne stand etwa 40 Grad über dem Horizont.
Die beiden Nachbarinseln
Teraina und
Kiritimati befanden sich jeweils etwa 20 Kilometer nördlich bzw. südlich außerhalb der zentralen Zone.
Hier erschien die bedeckte Sonne also nur sichelförmig.
Die
Sichtbarkeitszone der Ringförmigkeit endete im östlichen pazifischen Ozean mehrere tausend Kilometer vor der Westküste Südamerikas bzw. etwa 1.000 km nordöstlich der zu
Französisch Polynesien gehörenden Inselgruppe
Marquesas.
Wetterbedingungen
Die Wahrscheinlichkeit, innerhalb der zentralen Zone am Finsternistag dichte Bewölkung anzutreffen, lag im australischen Outback teilweise unter 20%, an der australischen Ostküste bei knapp 50%.
Deutlich schlechter fiel dieser statistisch ermittelte Wert für die tropischen Pazifikinseln Neuguineas und die Salomonen aus. Dort konnte mit einer Bewölkungs-Wahrscheinlichkeit von etwa 70% gerechnet werden.