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03./04.03.2007

Totale Mondfinsternis im Winter
Viele deutsche Himmelsbeobachter konnten schon seit sieben Jahren keine vollständige Verfinsterung des Mondes mehr erleben. Die letzten drei totalen Mondfinsternisse waren in Deutschland aufgrund weitgehend schlechter Wetterverhältnisse nur an wenigen Orten zu beobachten. Anfang März 2007 bat sich endlich wieder eine besondere Gelegenheit - in der Nacht vom 3. auf den 4. März 2007 konnte in Mitteleuropa eine totale Mondfinsternis in ihrer gesamten Länge beobachtet werden.

Ansicht des total verfinsterten Mondes - hier befindet sich der nördliche Rand des Mondes nahe dem Rand des Kernschattens. Eine deutliche Helligkeitsabnahme ist erkennbar.
Der Vollmond ging mit Sonnenuntergang am Abendhimmel um 17:41 Uhr MEZ auf. Um 21:16h MEZ trat er in den Halbschatten der Erde ein. Im Laufe der darauf folgenden Stunde war zu erkennen, wie sich ein leichter dunkler Schleier aus südöstlicher Richtung über den noch immer hell beleuchteten Mondglobus zog.

Der bedeutende Teil der Finsternis - die Kernschattenphase - begann um 22:30 Uhr MEZ, als sich der Himmelskörper schon sehr hoch am Himmel befand. Während der gestamen Kernschattenphase stand der Mond rund 40° über dem Südhorizont.

Der Mond drang nun immer tiefer in den Kernschatten der Erde ein, bis er darin um 23:44 Uhr vollständig verschwunden war. Nur noch ein fremdartiges kupferrotes Licht überzog die Mondoberfläche.

Position des vollständig verfinsterten Mondes am Himmel zur Finsternismitte während der totalen Mondfinsternis vom 03./04. März 2007
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Position des vollständig verfinsterten Mondes am Himmel zur Finsternismitte während der totalen Mondfinsternis vom 3./4. März 2007

Zur Finsternismitte um 00:21 Uhr befand sich der südliche Rand des Mondes sehr nahe der Kernschattenmitte und erschien somit besonders dunkel. Die Größe dieser totalen Mondfinsternis betrug 123,7%, d.h. der Mond befand sich mehr als das 1,23fache seines scheinbaren Durchmessers tief im Erdschatten. W ährend der Mitte der Finsternis war eine Zunahme der Oberflächenhelligkeit des Mondes zum nördlichen Rand hin zu erkennen. Der Mond blieb rund 1 Stunde um 14 Minuten total verfinstert.

Christoph Rollwagen

Das Bild zeigt eine Collage dreier Aufnahmen vom Beginn, der Mitte und dem Ende der Totalität dieses Ereignisses.


Um 00:58 Uhr MEZ endete die Totalität dieser Finsternis. Nach und nach bewegte sich der Mond wieder aus dem Kernschatten der Erde heraus. Die erneute partielle Phase dauerte bis 02:12 Uhr an. Danach folgte nochmals eine Halbschattenphase, die um 03:25 Uhr endete.
Lunarer Schattentanz
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Pfad des Mondes durch den Schatten der Erde während der totalen Mondfinsternis vom 3./4. März 2007 - alle Zeitangaben in MEZ

Die totale Mondfinsternis vom 3./4. März 2007 war die 52. von 73 Mitgliedern des Saros-Zyklus 123.
Allgemeine Informationen
Ereignis Zeit in MEZ
Eintritt des Mondes in den Halbschatten 21h16m29s
Eintritt des Mondes in den Kernschatten 22h30m04s
Beginn der Totalität 23h43m49s
Mitte der Finsternis 00h20m55,8s
Ende der Totalität 00h58m01s
Austritt des Mondes aus dem Kernschatten 02h11m46s
Austritt des Mondes aus dem Halbschatten 03h25m27s
Kernschattenphase (teilweise) beobachtbar in Nord- und Südamerika (ohne Alaska), Europa, Afrika, Asien, indischer Ozean, West- und Zentral-Australien, Teile der Antarktis
Dauer der totalen Verfinsterung 1 Stunden 14 Minuten

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Globale Sichtbarkeitsbedingungen der Totalen Mondfinsternis vom 3./4. März 2007 - in Mitteleuropa konnte der gesamte Verlauf der Finsternis verfolgt werden

Die nächste auch von Mitteleuropa aus sichtbare totale Mondfinsternis ereignet sich am »21. Februar 2008.
Eine Totale Sonnenfinsternis - auf dem Mond!
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Künstlerische Darstellung der Ansicht einer Sonnenfinsternis auf der Mondoberfläche
Wenn der Mond während einer totalen Mondfinsternis den Kernschatten der Erde durchläuft und sich seine Oberfläche dabei in ein ungewöhnliches tiefes Rot taucht, könnte ein imaginärer Beobachter auf der Mondoberfläche ein außergewöhnliches Ereignis der Spitzenklasse erleben.

Vom Mond aus betrachtet wird in einem solchen Moment die helle Sonnenscheibe von der Erde bedeckt. Die dabei entstehende Sonnenfinsternis kann dabei bis zu etwa drei Stunden andauern - so lange, wie sich der Standort des imaginären Beobachters auf der Mondoberfläche im Kernschatten der Erde befindet.

Wenn sich die Sonne vom Mond aus betrachtet hinter der Erdkugel befindet, leuchtet die Erdatmosphäre in den Farben, die wir zeitgleich von der Erde aus auf der Mondoberfläche beobachten können - in Nouancen von hellem Gelb bis zu tiefem Kupferrot. Im Grunde könnte man sagen, dass das Licht, das die Mondoberfläche zu diesem Zeitpunkt erhellt, von allen Sonnenunter- und aufgängen stammt, die zu diesem Zeitpunkt weltweit stattfinden. Die rote Farbe entsteht, weil die Erdatmosphäre langwelligere Bereiche des Sonnenlichts stärker bricht als kurzwellige.

Hinter dem zarten Lichtring, der die Erdkugel umsäumt, tritt die Korona der Sonne vor einem tiefschwarzen Himmel hervor. Nur zu Beginn und zum Ende der Finsternis sind die inneren hellen Bereiche der Korona zu erkennen. Während der Mitte der Finsternis wird selbst diese von der Erdkugel bedeckt, die hier vier mal größer erscheint, als der Mond bei einer Sonnenfinsternis auf der Erde.
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