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08./09.11.2003

Kurze herbstliche totale Mondfinsternis
In der Nacht vom 8. auf den 9. November 2003 kam es zu einem kosmischen Schattenspiel, das vor allem in Süddeutschland zu beobachten war. Der Norden Deutschlands lag zur Zeit des Ereignisses unter einer dünnen Wolkendecke. Der Mond durchquerte den Schatten der Erde und wurde dabei vollständig verfinstert.
Lunarer Schattentanz
Ansicht des total verfinsterten Mondes - hier befindet sich der nördliche Rand des Mondes nahe dem Rand des Kernschattens. Eine deutliche Helligkeitsabnahme ist erkennbar.
Der Schatten der Erde ist unauffällig und tritt nur selten in Erscheinung. Dennoch gleicht er dem Schatten, den Objekte auf der Erdoberfläche werfen, wenn sie von der Sonne beschienen werden. Er erscheint als ein von einem blassen Rand umgebenes Dunkel, dass stets in die der Sonne entgegengesetzte Richtung weist. Der Kernbereich des Erdschattens reicht ungefähr 1,6 Millionen Kilomter weit in Form einer Kegelspitze in den Weltraum hinein - weit genug, um den im Schnitt 384.000 Kilometer entfernten Mond zu erreichen.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag glitt der Vollmond durch den Schatten der Erde. Beobachter auf jedem Kontinent außer Australien konnten ein Ereignis beobachten, dass Astronomen als Mondfinsternis bezeichnen.

Auch die zweite Mondfinsternis des Jahres 2003 war somit wieder von Mitteleuropa aus zu beobachten. Im Gegensatz zur totalen Mondfinsternis vom 16. Mai 2003 war diesmal der gesamte Verlauf der Finsternis nachvollziehbar.

Der Mond befand sich zur Zeit des Ereignisses im Sternbild Widder. Der Mond erschien 12% kleiner als während der Finsternis im Mai des Jahres, da er sich nahe seiner Apogäumsposition befand, dem erdfernen Punkt auf seiner Bahn um unseren Heimatplaneten.
Verlauf der Finsternis
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Weg des Mondes durch den Schatten der Erde während der totalen Mondfinsternis am 8./9. November 2003
Die totale Phase der Finsternis dauerte mit 25 minütiger Länge jedoch nicht sehr lange an, da der Mond nur leicht in den Erdschatten eintauchte. Seine Bahn führte ihn durch den südlichen Bereich des Kernschttens der Erde. Zur Mitte der Totalität war der südliche Rand des Erdtrabanten nur 0,6 Bogenminuten, der nördliche Rand hingegen 23,4 Bogenminuten vom Rand des Kenschattens entfernt. Somit fiel diese Finsternis wesentlich heller aus als das Ereignis im Mai des Jahres.

Da die verschiedenen Bereiche der Mondoberfläche unterschiedlich tief in den Kernschatten eintauchten, war folglich auch eine starke Abnahme der Helligkeit der Mondoberfläche zur Mitte des Kernschattens hin zu beobachten. Der verfinsterte Mond wies scheinbar einen hellen Saum entlang seines südlichen Rands auf.

Die Halbschattenphase des Ereignisses begann am 8. November 2003 um 23h15 MEZ. Das Eintauchen des Mondes in den Halbschatten war jedoch erst frühestens ab Mitternacht nachzuverfolgen, da die Abnahme der Oberflächenhelligkeit der im Halbschatten der Erde befindlichen Bereiche der Mondoberfläche bei einer solchen Finsternis eher unauffällig ist.

Mit dem Eintauchen des Mondes in den Kernschattenbereich des Mondes um 00h32 MEZ am 9. November begann die partielle Phase dieser Finsternis. Nach und nach drang der Mond auf seiner Bahn um die Erde immer weiter in den Kernschatten der Erde ein, bis dieser dann um 02h06 vollständig verfinstert war.

Mira Public Observatory
Mond beim Eintritt in den Kernschatten der Erde - aufgenommen am 9.11.2003 vom Mira Public Observatory in Grimbergen (Belgien)

Der total verfinsterte Mond erschien jedoch nicht vollständig dunkel, wodurch erst der besondere Reiz der Finsternis entstand. Ähnlich wie bei einem Sonnenuntergang brachen sich in der Erdatmosphäre vor allem noch die roten Bereiche des Sonnenlichts und erhellten die Mondoberfläche, die sich schon im Kernschatten der Erde befand. Aus diesem Grund erschien die Oberfläche des Mondes in einem fahlen kupferroten, oder auffällig orange-farbenem Licht, je nach dem, wie tief sich der Himmelskörper im Kernschatten der Erde befand.

Bereits nach nicht einmal einer halben Stunde war die totale Phase um 02h31 MEZ wieder beendet. Ab diesem Zeitpunkt trat der Mond wieder sukzessive aus dem Kernschatten aus, die wiederum stattfindende partielle Phase endete um 04h05, der finale nicht beobachtbare Austritt aus dem Halbschatten beendete diese Finsternis um 05h22 MEZ.

Mira Public Observatory
Mond beim Austritt aus dem Kernschatten der Erde - aufgenommen am 9.11.2003 vom Mira Public Observatory in Grimbergen (Belgien)

Zur Mitte der Finsternis um 02h19 befand sich der Mond im Zenit über den Cape Verde Inseln im Atlantischen Ozean. Die gesamte Finsternis war von Europa, den meisten Teilen Afrikas und den östlichen Bereichen Nord- und Südamerikas zu beobachten. Bis zum Untergang des Mondes konnte der Beginn der Finsternis auch von weiten Teilen Asiens aus beobachtet werden. Für Beobachter der westlichen Teile Nord- und Südamerikas ging der Mond schon verfinstert auf.
Saros-Zyklus der Finsternis
Die November-Mondfinsternis des Jahres 2003 gehörte zum Saros-Zyklus 126. Sie war die letzte totale Mondfinsternis dieses bereits 234 Jahre andauernden Zyklus'. In der vorangegangenen Zeit konnten 13 verschiedene totale Mondfinsternisse diesem Zyklus zugeordnet werden. Die nachfolgenden 19 Finsternisse dieser Familie sind allesamt partielle Verfinsterungen mit abnehmender Dauer und Größenordnung.
Allgemeine Informationen
Ereignis Zeit in MEZ
Eintritt des Mondes in den Halbschatten 23h15m MEZ
Eintritt des Mondes in den Kernschatten 00h32m MEZ
Beginn der totalen Verfinsterung 02h06m MEZ
Mitte der Finsternis 02h19m MEZ
Ende der totalen Verfinsterung 02h31m MEZ
Austritt des Mondes aus dem Kernschatten 04h05m MEZ
Austritt des Mondes aus dem Halbschatten 05h22m MEZ
Monduntergang
(für 50° n.B., 10° ö.L.)
07h40m MEZ
Totalität beobachtbar in Europa, Afrika, West- und Zentralasien, Arktis, Grönland, Atlantischer Ozean, Nord- und Südamerika, östlicher Pazifik
Dauer der totalen Verfinsterung 25 Minuten
Bilder der Finsternis
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