 |
astrocorner.de |
Weg
des Mondes durch den Schatten der Erde während der
totalen Mondfinsternis am 8./9. November 2003 |
Die
totale Phase der Finsternis dauerte mit 25 minütiger Länge
jedoch nicht sehr lange an, da der Mond nur leicht in den Erdschatten
eintauchte. Seine Bahn führte ihn durch den südlichen
Bereich des Kernschttens der Erde. Zur Mitte der Totalität
war der südliche Rand des Erdtrabanten nur 0,6 Bogenminuten,
der nördliche Rand hingegen 23,4 Bogenminuten vom Rand des
Kenschattens entfernt. Somit fiel diese Finsternis wesentlich
heller aus als das Ereignis im Mai des Jahres.
Da die verschiedenen Bereiche der Mondoberfläche unterschiedlich
tief in den Kernschatten eintauchten, war folglich auch eine starke
Abnahme der Helligkeit der Mondoberfläche zur Mitte des Kernschattens
hin zu beobachten. Der verfinsterte Mond wies scheinbar einen
hellen Saum entlang seines südlichen Rands auf.
Die Halbschattenphase des Ereignisses begann am 8. November 2003
um 23h15 MEZ. Das Eintauchen des Mondes in den Halbschatten war
jedoch erst frühestens ab Mitternacht nachzuverfolgen, da
die Abnahme der Oberflächenhelligkeit der im Halbschatten
der Erde befindlichen Bereiche der Mondoberfläche bei einer
solchen Finsternis eher unauffällig ist.
Mit dem Eintauchen des Mondes in den Kernschattenbereich des Mondes
um 00h32 MEZ am 9. November begann die partielle Phase dieser
Finsternis. Nach und nach drang der Mond auf seiner Bahn um die
Erde immer weiter in den Kernschatten der Erde ein, bis dieser
dann um 02h06 vollständig verfinstert war.
 |
Mira Public Observatory |
Mond
beim Eintritt in den Kernschatten der Erde - aufgenommen
am 9.11.2003 vom Mira Public Observatory in Grimbergen
(Belgien) |
Der total verfinsterte Mond erschien jedoch nicht vollständig
dunkel, wodurch erst der besondere Reiz der Finsternis entstand.
Ähnlich wie bei einem Sonnenuntergang brachen sich in der
Erdatmosphäre vor allem noch die roten Bereiche des Sonnenlichts
und erhellten die Mondoberfläche, die sich schon im Kernschatten
der Erde befand. Aus diesem Grund erschien die Oberfläche
des Mondes in einem fahlen kupferroten, oder auffällig orange-farbenem
Licht, je nach dem, wie tief sich der Himmelskörper im Kernschatten
der Erde befand.
Bereits nach nicht einmal einer halben Stunde war die totale Phase
um 02h31 MEZ wieder beendet. Ab diesem Zeitpunkt trat der Mond
wieder sukzessive aus dem Kernschatten aus, die wiederum stattfindende
partielle Phase endete um 04h05, der finale nicht beobachtbare
Austritt aus dem Halbschatten beendete diese Finsternis um 05h22
MEZ.
 |
Mira Public Observatory |
Mond
beim Austritt aus dem Kernschatten der Erde - aufgenommen
am 9.11.2003 vom Mira Public Observatory in Grimbergen
(Belgien) |
Zur Mitte der Finsternis um 02h19 befand sich der Mond im Zenit
über den Cape Verde Inseln im Atlantischen Ozean. Die gesamte
Finsternis war von Europa, den meisten Teilen Afrikas und den
östlichen Bereichen Nord- und Südamerikas zu beobachten.
Bis zum Untergang des Mondes konnte der Beginn der Finsternis
auch von weiten Teilen Asiens aus beobachtet werden. Für
Beobachter der westlichen Teile Nord- und Südamerikas ging
der Mond schon verfinstert auf.