Die totale Mondfinsternis vom 27. Juli 2018 begann mit dem Eintritt des Mondes in den Halbschatten der Erde. Der Vollmond berührte die Penumbra (Halbschatten der Erde) erstmals um 19:14h Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ). Zu Beginn des Ereignisses stand der Mond noch unter der Horizontlinie.
Für die meisten Beobachter in Mitteleuropa begann die Finsternis erst mit dem Aufgang des bereits partiell verfinsterten Mondes um etwa 21:00h (abhängig vom Beobachtungsort) am Abendhimmel. Zur gleichen Zeit ging die Sonne am gegenüberliegenden Horizont unter.
Der Mond drang daraufhin immer tiefer in den Kernschatten der Erde ein, bis er darin um 21:30h vollständig eingetaucht war. Die Sonne stand zu dieser Zeit nur wenige Grad unter dem Horizont, daher war
es vorerst schwierig, den total verfinsterten Mond in der hellen Abenddämmerung auszumachen.
Auf seiner scheinbaren Bahn am Himmel bewegte sich unser Trabant während der totalen Phase durch zentrale Bereiche des Kernschattens. Zur Finsternismitte um 22:21h befand sich die Mondscheibe über dem Kernschattenzentrum. Die Oberfläche des Mondes erschien daher besonders dunkel.
Die Größe dieser Finsternis betrug 160,87%, d.h. der Mond befand sich maximal rund das 1,6fache seines scheinbaren Durchmessers tief im Kernschatten der Erde. Die vollständige Verfinsterung dauerte insgesamt 1 Stunde und 43 Minuten an.
Die Sonne befand sich zum Maximum der Finsternis weniger als 10 Grad
unter dem Horizont. Aufgrund der zu dieser Zeit noch immer vorherrschenden Dämmerung war der verfinsterte Mond recht schwierig zu erkennen. Erst im Verlauf der zweiten Hälfte der Totalität hob sich der verfinsterte Mond deutlicher vom dunkler werdenden Himmelshintergund ab.
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Christoph Rollwagen |
Anblick des total verfinsterten Mondes in der Abenddämmerung während der totalen Mondfinsternis vom 27. Juli 2018 |
Um 23:13h endete die Totalität dieser Finsternis, als der knapp 15 Grad hoch am Himmel stehende Mond wieder den Rand des Kernschattens erreichte. Nach und nach bewegte sich der Mond aus dem dunklen zentralen Schatten heraus, um wieder sein helles Antlitz preiszugeben. Die erneute partielle Phase dauerte bis um 00:19 h an.
Danach war unser kosmischer Begleiter vollständig aus dem Kernschatten ausgetreten und erhellte die Nacht wieder als strahlender Vollmond.
Schließlich wurde noch eine Halbschattenphase durchlaufen. Zum Ende der Finsternis um 01:28h stand der Mond etwa 20 Grad hoch über dem S-Horizont.
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