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Christoph
Rollwagen |
Bild
des partiell verfinsterten Mondes am 21. Januar 2000 -
Am 7. September 2006 wird der Mond ähnlich weit
in den Kernschatten eintauchen und am Abendhimmel einen
vergleichbaren Anblick bieten. |
Am
Abend des 7. September 2006 war u.a. in Deutschland eine partielle Mondfinsternis
zu beobachten. Der Mond trat bereits vor
seinem Aufgang in den Halbschatten der Erde ein. Die Kernschattenphase
begann wenige Minuten nach Mondaufgang um 20:05 Uhr MESZ, als
sich der Himmelskörper noch knapp über dem Horizont befand
und noch helle Dämmerung vorherrschte. In Folge dessen drang
der Mond nur leicht in den Kernschatten der Erde ein, so dass
der Großteil der Mondoberfläche weiterhin hell erstrahlte.
Da
der Mond bei dieser partiellen Finsternis am Kernschatten lediglich
entlang schrammte und nur zu einem geringen Teil in ihm versank,
konnte zu Beginn der Kernschattenphase der Eindruck entstehen, dass
sich sehr langsam am oberen Mondrand eine leichte dunkle Ausbeulung
bildete. Aufgrund der noch hellen Dämmerung blieb in Deutschland ein Blick
auf die schwach beleuchteten Bereiche, die sich bereits im Kernschatten
befanden, verwehrt.
Erst ungefähr ab der Mitte der Finsternis konnte der Beobachter
des Himmelsschauspiels erkennen, dass die sich im
Kernschatten der Erde befindliche Oberfläche des Mondes nicht
vollständig dunkel erschien, sondern in einem fahlen roten
Licht leuchtete. Ähnlich wie bei einem Sonnenuntergang brechen
sich in der Erdatmosphäre vor allem noch die roten Bereiche
des Sonnenlichts und erhellen die verfinsterte Mondoberfläche
leicht - vom Mond aus betrachtet ist zu diesem Zeitpunkt eine
Sonnenfinsternis zu erleben, bei der die Erde die Sonne verdeckt!
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astrocorner.de |
Aufgang
und Verfinsterung des Mondes am 7. September 2006 - alle
angegebenen Daten beziehen sich auf den Ort mit den geographischen
Koordinaten 50° n.B., 10° ö.L.. |
Zur Finsternismitte um 20:51 Uhr MESZ war am nördlichen
Mondrand eine deutliche Einbuchtung zu erkennen. Bis dahin
waren 18,97% des Mondscheibendurchmessers in die Umbra eingedrungen.
Danach zog sich der Mond wieder aus dem Kerschatten zurück,
den er nach 93 Minuten um 21:38 Uhr MESZ wieder vollständig
verlassen hatte. Danach konnte noch eine Halbschattenfinsternis erlebt
werden, die um 23:00 Uhr MESZ endete.
Während einer Halbschattenfinsternis ist bestenfalls eine
sehr schwache Helligkeitsabnahme zum Kernschatten hin zu beobachten.
Der finale Akt des Himmelsschauspiels - der Austritt aus dem Halbschatten
der Erde - war aufgrund seiner Unauffälligkeit nicht zu erkennen. |