Der Komet ATLAS ist vor und nach seiner Perihelpassage fast ausschließlich nur von der Südhalbkugel der Erde aus zu beobachten. Für Beobachter der Nordhalbkugel ist er nur kurzzeitig tief über dem Horizont in der hellen Dämmerung erkennbar.
Seine Umlaufbahn um die Sonne führte den Kometen nur wenige Tage lang vor und nach seinem Perihel - genauer vom 8. bis 15. Januar 2025 - nördlich der Ekliptik über den Himmel. Am 13. Januar 2025 näherte er sich der Sonne bis auf eine Entfernung von nur 0,094 Astronomischen Einheiten (A.E.) an (etwa 14 Millionen Kilometer). Dieser Bahnpunkt liegt tief innerhalb des Merkur-Orbits.
ATLAS am Tageshimmel
Im Perihel präsentierte sich der Komet etwas schwächer als erwartet mit einer Helligkeit von etwa −3,8 mag. Einen Tag nach der Passage seines sonnennahen Bahnpunkts kam es zu einem nochmaligen kurzzeitigen Anstieg seiner scheinbaren Helligkeit auf etwa diesen Wert.
Das Objekt konnte zu dieser Zeit sehr nahe der Sonne am Tageshimmel fotografisch erfasst werden. Sein geringer Winkelabstand von nur wenigen Grad zur Sonne machte eine erfolgreiche Beobachtung jedoch zur Herausforderung. Seither wird ATLAS jeden Tag etwa eine Größenklasse schwächer.
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Bahn des Kometen C/2024 G3 (ATLAS) Mitte Januar 2025 am Tageshimmel. Die angegebenen Positionen beziehen sich auf 12 Uhr MEZ des jeweiligen Tages. Der die Sonne umspannende Kreis markiert das Bildfeld der Kamera C3 an Bord des Sonnenobservatoriums SOHO. ATLAS war hier vom 11. bis zum 15. Januar 2025 zu erkennen. Im Perihel befand er sich nur etwa 4 Grad nördlich der Sonnenscheibe. |
ATLAS in der Abenddämmerung
In den ersten Tagen nach seiner Perihelpassage kann der Komet ATLAS − ähnlich dem Kometen »McNaught im Jahr 2007 − kurz nach Sonnenuntergang in der Abenddämmerung beobachtet werden.
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Positionen des Kometen C/2024 G3 (ATLAS) im Januar 2025 am Abendhimmel bei Sonnenuntergang (gegen 17 Uhr MEZ) wenige Grad über dem Horizont. |
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Christoph Rollwagen |
Ausläufer des Staubschweifs des Kometen McNaught am 21. Januar 2007, der Kometenkopf befand sich bereits 30° unter dem Horizont |
Um den Kometen in der frühen Abenddämmerung kurz nach Sonnenuntergang zu beobachten, sollte ein Beobachtungsort mit möglichst völlig freier Sicht auf einen sehr flachen Horizont gewählt werden (z.B. eine hohe Erhebung bzw. ein Standort am Ufer einer großen Wasserfläche oder eines weit ausgedehnten Feldes). Möglicherweise lässt sich der Komet bei klarer Sicht dann mit einem Fernglas tief am Horizont auffinden.
Auch nach dem Untergang des Kometen-Kopfes könnte es mit dem Fortschreiten der Dunkelheit gelingen, schwache Ausläufer des Kometen-Schweifs fotografisch über dem WSW-Horizont zu erfassen. Komet »McNaught entwickelte im Jahr 2007 einen gewaltigen aufgefächerten Staubschweif, dessen einzelne Streamer noch über eine Stunde nach Sonnenuntergang über den Horizont ragten, als sich der Kopf des Kometen bereits weit
unterhalb der Horizontlinie befand. |